Rügen

Mit dem Lanz Bulldog unterwegs: Entschleunigung auf vier Rädern

Zwei Freunde, Andreas Walter und Peter Gosemann, fahren am 10. August mit ihren restaurierten Lanz Bulldog Traktoren und einem selbstgebauten Wohnanhänger zum Campingplatz in Grambin, um dem Alltag zu entfliehen und die Freude an historischer Technik zu teilen.

Die Faszination für historische Technik erlebt derzeit nicht nur in der Automobilbranche, sondern auch im ländlichen Raum eine Renaissance. Besonders auffällig ist dies bei den zwei Freunden Andreas Walter und Peter Gosemann, die aus Leidenschaft für alte Traktoren auf eine außergewöhnliche Reise gingen. Sie haben sich entschieden, ihre Freizeit mit einem alten Lanz Bulldog und einem neu gestalteten Camping-Anhänger zu verbringen.

Vom Maschinenbauer zum Freizeit-Abenteurer

Andreas Walter, ein 59-jähriger Unternehmer aus Altlandsberg, hat sich in den letzten Jahren ein besonderes Hobby geschaffen. Nachdem er sich 2011 selbstständig gemacht hatte, suchte er nach einer Möglichkeit, den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Durch den Kauf eines Lanz Bulldog aus dem Jahr 1954 fand er seine Leidenschaft wieder. „Ich wollte zurück zur Normalität und etwas Eigenes machen“, erklärt Walter. Das Restaurieren des Traktors stellte sich als sowohl anspruchsvoll als auch erfüllend heraus, denn es erforderte Geduld und technisches Geschick.

Eine Reise voller Erlebnisse

Die Entscheidung für eine Reise mit dem Lanz Bulldog fiel auf den 10. August dieses Jahres. Zusammen mit seinem Freund Peter Gosemann aus Blumberg, der ebenfalls einen Lanz Bulldog aus 1941 fährt, brachen sie frühmorgens in Strausberg auf. „Wir fuhren mit gemächlichem Tempo über verschiedene Städte nach Grambin und haben dafür fast achteinhalb Stunden benötigt“, berichtet Walter. Die langsame Fahrt erlaubte es ihnen, die Landschaft intensiver wahrzunehmen. „Mit durchschnittlich 25 km/h kann man die Umgebung ganz anders erleben“, stellt er fest.

Kultur und Gemeinschaft erleben

Die Reise führte die beiden Männer nicht nur zum Campingplatz in Grambin, sondern auch in viele kleine Dörfer, wo sie auf interessiertes Publikum stießen. Walter erzählt: „Die Menschen treten an die Zäune, um zu sehen, wer da kommt. Die Freude am historischen Traktor verbindet uns.“ Solche Begegnungen schaffen nicht nur Freude, sondern fördern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Moderne Annehmlichkeiten im Oldtimer-Stil

Eine spannende Neuerung auf dieser Reise war der frisch renovierte Camping-Anhänger, den Walter und sein Freund in monatelanger Arbeit selbst geschaffen hatten. Ausgestattet mit einem Gasherd, Kühlschrank und einem gemütlichen Doppelbett, sorgt dieser für mehr als nur grundlegenden Komfort. Walter berichtet mit Stolz: „Wir haben alles aus eigener Hand gebaut, und der Aufwand hat sich gelohnt.“ Der Anhänger verströmt den Duft von neuem Holz und vermittelt ein Gefühl von Heimat unterwegs.

Zusammenarbeit und Freundschaft durch Technik

Die enge Freundschaft zwischen Walter und Gosemann wird durch ihre gemeinsame Leidenschaft für historische Technik noch verstärkt. Beide Männer teilen die Freude am Schrauben und Restaurieren. „Es ist nicht nur eine Reise, es ist eine Erforschung von Freundschaft und Gemeinschaft“, fügt Walter hinzu. Die Vorfreude auf das bevorstehende Oldtimertreffen in Frauenhagen, wo die beiden am Samstag erwartet werden, verdeutlicht die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die soziale Verbindung in der Oldtimerszene.

Die Rückkehr der beiden Abenteurer nach Hause am Freitag wird sicherlich mit vielen Erinnerungen an die Gastfreundschaft und die Freude am Oldtimer verbunden sein. Es ist dieser Enthusiasmus für alte Technik und die Verbundenheit zur Gemeinschaft, der hin und wieder auch jüngere Generationen dazu inspiriert, die Vergangenheit in einem neuen Licht zu entdecken.

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