In Paris, dem Herzen des Tennis bei den Olympischen Spielen, zeigte Angelique Kerber, dass sie trotz ihrer Ankündigung, ihre Karriere nach diesen Spielen zu beenden, nach wie vor auf höchstem Niveau spielen kann. Der 36-jährigen ehemaligen Weltranglistenersten gelang ein beeindruckender Auftakt, als sie Naomi Osaka besiegte und damit die Möglichkeit, ihre Laufbahn mit einem weiteren Höhepunkt zu krönen, am Leben hielt.
Ein mutiger Start in schwierigen Zeiten
Kerbers Rückkehr auf den Platz nach einer Babypause und ihre jüngsten Herausforderungen in den letzten Turnieren verdeutlichen die Bedeutung dieser Olympiade für sie. Nach ihrer Tochter Liana, die im Februar 2023 geboren wurde, konnte Kerber nicht die Form erreichen, die sie einmal hatte. In der ersten Runde aller drei Grand-Slam-Turniere in dieser Saison musste sie frühzeitig das Spiel verlassen. Dieser Sieg über Osaka, eine beeindruckende Kontrahentin und selbst eine ehemalige Nummer eins, lässt jedoch auf zukünftige Erfolge hoffen.
Olympische Atmosphäre beflügelt die Athleten
Nicht nur sportliche Motivation war am Werk. Die Atmosphäre bei der Olympiade, die Kerber am Abend vor ihrem Spiel während der Eröffnungsfeier aufsog, spielte ebenfalls eine große Rolle. Das deutsche Team, mit Kerber in einer transparenten Regenjacke ausgestattet, schipperte über die Seine und sorgte für einen festlichen Auftakt. Kerber schloss sich den jubelnden Zuschauern auf dem Trocadéro an, was nicht nur ihren Enthusiasmus zeigte, sondern auch die Verbindung mit den Fans verdeutlichte.
Der Kampfgeist der Kielerin
Das Match selbst war kein einfacher Spaziergang. Obwohl Kerber gegen Osaka, die mit druckvollen Schlägen zu Beginn in Führung ging, einen Rückstand hinnehmen musste, zeigte sie sich kämpferisch. Ihr unbändiger Wille, auch in kritischen Momenten nicht aufzugeben, half ihr, die Partie zu drehen. Mit lautstarken Anfeuerungen motivierte sie sich an diesem entscheidenden Punkt und sicherte sich letztendlich den ersten Satz. Im zweiten Satz dominierte sie das Spiel und triumphierte souverän. Nach 68 Minuten konnte sie den ersten Sieg bei diesen Olympischen Spielen feiern.
Ein unterschätztes Comeback?
Kerbers Leistung wird nicht nur als persönlicher Sieg gewertet, sondern auch als Beispiel für den Sport insgesamt. Ihre Rückkehr auf den Platz und die Möglichkeit, sich für das Doppel und das Einzel weiter zu qualifizieren, setzen ein Zeichen für andere sportlich aktive Mütter und Athletinnen, die Herausforderungen in ihrer Karriere meistern müssen. Während sich Kerber auf ihre nächste Herausforderung gegen die Rumänin Jaqueline Cristian vorbereitet, bleibt die Frage, ob dies der Start eines großartigen Comebacks sein kann.
– NAG