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„Erfreulicher Ausbildungsboom: Handwerk zieht 1.700 Nachwuchskräfte an“

Zum 1. August 2023 verzeichnet der Kammerbezirk Aachen einen bemerkenswerten Anstieg an neuen Ausbildungsplätzen im Handwerk, mit fast 1700 Verträgen, was einen zehnprozentigen Zuwachs im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren darstellt und die anhaltende Relevanz der traditionellen Berufe in der Region unterstreicht.

Die Ausbildungslandschaft im Kammerbezirk Aachen hat sich zum Jahresbeginn 2024 spürbar verjüngt. So verzeichnen die Ausbildungsstätten einen Anstieg der neuen Ausbildungsverträge um zehn Prozent im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren. Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen, äußerte sich erfreut über die bereits geschlossenen 1700 Verträge bis Ende vergangener Woche in der Städteregion Aachen sowie in den angrenzenden Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg. „Erfahrungsgemäß erwarten wir in den kommenden Wochen noch einige hundert zusätzliche Verträge, da viele Azubis nicht im August ihre Ausbildung beginnen,“ erklärte Stoffels weiter. Dies zeigt, dass das Handwerk in der Region eine verantwortungsvolle Rolle einnimmt, indem es den Jugendlichen zahlreiche Chancen bietet.

Berufsbeliebtheit im Handwerk

Besonders auffällig ist, dass viele junge Menschen sich für klimarelevante Berufe interessieren. Die am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe in der neuen Handwerkergeneration sind unter anderem Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Elektroniker und Dachdecker. Besonders prägend für den Markt ist jedoch der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers, der durch den Aufstieg der Elektrofahrzeuge tiefgreifenden Veränderungen unterliegt. Für diesen Beruf sind heutzutage umfassende Kenntnisse in Elektronik und Informatik gefragt, welche die Ausbildungsinhalte erweitern.

Frauen im Handwerk: Ein Status quo

Trotz der positiven Entwicklung bleibt das Handwerk im Kammerbezirk Aachen überwiegend eine Männerdomäne. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden liegt bei lediglich 14 Prozent. Diese Frauen wählen vor allem Ausbildungsberufe wie Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Friseurin, Kraftfahrzeugmechatronikerin, Augenoptikerin und Tischlerin. Damit zeigen sie, dass auch in traditionellen Männerberufen weibliches Engagement eine wichtige Rolle spielt.

Vermarktung und Ansprache der jungen Generation

Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist nicht zuletzt auf gezielte Marketingmaßnahmen zurückzuführen. Die Handwerkskammer Aachen hat ihre Werbemaßnahmen ausgeweitet, insbesondere durch eine bundesweite Imagekampagne und durch Social-Media-Aktivitäten auf Plattformen wie Instagram und TikTok. Stoffels betont die Bedeutung von Messeauftritten und Schulbesuchen, um das Handwerk aktiv zu präsentieren. Im letzten Jahr hat die Handwerkskammer bei insgesamt 60 Veranstaltungen und Schulbesuchen auf sich aufmerksam gemacht.

Tag des Handwerks als Anziehungspunkt

Ein weiteres Highlight ist der Tag des Handwerks, der sich zu einem beliebten Event entwickelt hat. Im vergangen Jahr haben etwa 1000 Jugendliche zusammen mit ihren Eltern in 40 verschiedenen Gewerken praktische Erfahrungen gesammelt. Diese Veranstaltung, die auch in diesem Jahr am 21. September stattfinden wird, weckt das Interesse der jüngeren Generation und fördert die Begeisterung für handwerkliche Berufe.

Der Anstieg der Ausbildungszahlen im Handwerk im Kammerbezirk Aachen ist ein bedeutendes Zeichen für die Branche, die in Anbetracht des Fachkräftemangels dringend nach gut ausgebildeten Fachkräften sucht. Die steigende Zahl der Verträge und das zunehmende Interesse an Handwerksberufen zeigen, dass diese Berufe für die kommenden Generationen eine attraktive Perspektive bieten können.

NAG

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