Aachen

Jule Niemeier scheidet früh aus den US Open – Einblick in ihr Turnierfazit

Jule Niemeier scheitert bei den US Open in der dritten Runde klar an der Olympiasiegerin Zheng Qinwen und verpasst einen Überraschungserfolg, bleibt jedoch mit Blick auf ihr Comeback in die Top 90 der Weltrangliste optimistisch.

Jule Niemeier hat bei den US Open eine herbe Niederlage erlitten. In der dritten Runde traf die 25-jährige Dortmunderin auf die Olympiasiegerin Zheng Qinwen und musste sich in einer einseitigen Partie mit 2:6, 1:6 geschlagen geben. Die Begegnung dauerte lediglich 81 Minuten, in denen Niemeier kaum Chancen hatte, sich gegen die dominante Chinesin zu behaupten. Trotz der klaren Niederlage betonte sie, dass sie auf die letzte Woche stolz sei und sie insgesamt als sehr positiv erlebe.

Diese Niederlage ist für Niemeier besonders bitter, da sie zuvor die Viertelfinalistin von Wimbledon war. Ihre Leistung beim Turnier in New York hat jedoch dazu geführt, dass sie wieder in die Top 90 der Weltrangliste aufrückt und möglicherweise Laura Siegemund als beste deutsche Spielerin ablöst. Niemeier gab zu bedenken, dass es ihr nicht genügt, nur mit einem Platz im Ranking zwischen 80 und 90 als Nummer eins in Deutschland zu gelten, sondern dass sie höhere Ambitionen hat.

Die Herausforderungen im Spiel

Das Spiel begann für Niemeier vielversprechend; sie zeigte starke Leistungen, besonders beim Aufschlag, was das Publikum im Grandstand begeisterte. Doch im Verlauf des ersten Satzes schlichen sich immer mehr Fehler ein, und sie verlor das Momentum. Die Chinesin Zheng, die für ihre kraftvollen Aufschläge bekannt ist, fand schnell ihren Rhythmus und setzte Niemeier mit druckvollen Grundschlägen zu. Zudem hatte Niemeier mit einer Blase am großen Zeh des linken Fußes zu kämpfen, die sie sich schon im Zweitrundensieg gegen die Japanerin Moyuka Uchijima zugezogen hatte. Die Unterbrechung zur Behandlung der Verletzung kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt, und Niemeier konnte nicht an ihre anfängliche Form anknüpfen.

Nachdem der erste Satz verloren gegangen war, fand Niemeier auch im zweiten Satz nicht die nötige Stabilität. Zheng holte sieben Punkte in Folge und der Druck auf Niemeier wurde erdrückend. Obwohl Niemeier versuchte, das Publikum mit einem gelungenen Volley auf ihre Seite zu ziehen, war eine Wende im Spiel nicht mehr möglich.

Niemeiers Geschichte im Kontext der deutschen Tennislandschaft ist bezeichnend. Nach dem Rücktritt von Angelique Kerber sind die deutschen Spielerinnen weit von den oberen Plätzen der Rangliste entfernt. Es ist ein tiefer Einschnitt, wenn man bedenkt, dass Zheng nicht nur gegen Niemeier gewonnen hat, sondern auch Kerber erfolgreich ins Ruhestand geschickt hat und die erste Tennis-Einzelgoldmedaille für China bei den Olympischen Spielen in Paris holte. Vor zwei Jahren schaffte es Niemeier, Zheng in der dritten Runde der US Open zu besiegen, doch diesmal war der Unterschied zwischen den beiden Spielerinnen offensichtlich. Diese Niederlage könnte ein Wendepunkt sein, wobei Niemeier die Möglichkeit hat, sich in der Zukunft weiter zu entwickeln und ihre Fertigkeiten zu verfeinern.

Nach dem Achtelfinaleinzug im Jahr 2022 hatte Niemeier in den letzten US Open nicht mehr über die zweite Runde hinausgeschafft. Mit diesem Turnier hat sie jedoch nicht nur ihr Ranking verbessert, sondern auch gezeigt, dass sie bereit ist, wieder an die Spitze der deutschen Tennisspielerinnen anzuknüpfen.

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