Aachen

Warnstreiks in Aachen: Süßwarenindustrie kämpft für fairen Lohn

In der Aachener Region kommt es am Mittwoch, dem 24. Juli, zu umfangreichen Warnstreiks in der Süßwarenindustrie, an denen über 1000 Beschäftigte, darunter Mitarbeiter von Lindt und Lambertz, teilnehmen, um für eine Lohnerhöhung von 9,9 Prozent zu protestieren, da die Arbeitgeber kein akzeptables Angebot vorgelegt haben.

Ein Tarifstreit in der Süßwarenindustrie sorgt für Unruhe in der Aachener Region. Am kommenden Mittwoch, den 24. Juli, wird eine Welle von Warnstreiks erwartet, bei denen auch prominente Unternehmen wie Lindt und Lambertz in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Mobilisierung wird von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) organisiert, die auf eine substanzielle Lohnerhöhung drängt und einen „stinksauren Süß-Protest“ angekündigt hat.

Der Hintergrund des Streiks

Die NGG fordert eine Erhöhung der Löhne um 9,9 Prozent für ein Jahr, was insbesondere für die Beschäftigten der Süßwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen eine bedeutende Einkommensverbesserung darstellen würde. „Das sind mindestens 360 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten“, erklärt Tim Lösch von der NGG Aachen.

Betroffene Unternehmen und Teilnahme

Insgesamt haben fünf Betriebe in der Region, darunter auch der Eis-Produzent Bon Gelati und der Snack-Hersteller Solent, ihre Produktion während des Warnstreiks eingestellt. Die Auswirkungen werden groß sein: „Es wird keine Schokolade, keine Praline, kein Keks und kein Snack mehr vom Band laufen“, kündigte Lösch an.

Kundgebung und Demonstration

Zudem wird am Mittwoch ab 15 Uhr eine zentrale Großdemonstration auf dem Bendplatz in Aachen stattfinden, bei der über 1000 Mitarbeiter durch die Stadt ziehen werden, um ihre Forderungen zu untermauern. Zu den Rednerinnen werden Anja Weber, die DGB-Chefin von Nordrhein-Westfalen, und Isabell Mura, Vize-Vorsitzende der NGG NRW, gehören.

Unzufriedenheit mit bisherigen Verhandlungen

Die Unzufriedenheit bezüglich der Verhandlungsergebnisse ist groß. Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Arbeitgeber in den Gesprächen „kein brauchbares Angebot“ unterbreitet haben. Der anfängliche Verhandlungsprozess wurde von der NGG als „Placebo-Treffen“ abgetan, da er kaum Fortschritte für die Beschäftigten brachte.

Ausblick auf zukünftige Maßnahmen

Sollte bei der nächsten Verhandlungsrunde Anfang September nichts Konkretes erreicht werden, plant die NGG, die Warnstreiks auszuweiten. „Wenn die Arbeitgeber wollen, dass es wehtut, dann wird es weh tun. Und zwar so richtig“, so Lösch. Die Gewerkschaft hat also noch nicht das letzte Wort gesprochen und plant, ihre Bemühungen weiter zu verstärken.

Dieser Tarifstreit könnte nicht nur für die direkt beteiligten Unternehmen von Bedeutung sein, sondern auch für andere Branchen in der Region, die von ähnlichen Herausforderungen im Bereich der Arbeitsbedingungen und Löhne betroffen sind. Die Entwicklungen hier könnten somit wegweisend für künftige Verhandlungen in der gesamten Industrie sein.

NAG

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