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Nachhaltige Zukunft: 3D-Druck und die lokale Innovationskraft der Hochschule Aalen

Die Hochschule Aalen hat kürzlich das siebte Treffen des Forschungsnetzwerks SmartPro veranstaltet, bei dem über 80 Partner aus Wissenschaft und Industrie zusammenkamen, um die Chancen der additiven Fertigung für eine nachhaltigere Produktion und die Reduktion von CO₂-Emissionen zu diskutieren und zu fördern.

Die Herausforderungen der modernen Industrie im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Effizienz sind enorm. Der CO₂-Ausstoß muss reduziert werden, während der Markt gleichzeitig schnellere Produktentwicklungen verlangt. Eine innovative Lösung könnte die additive Fertigung, allgemein bekannt als 3D-Druck, darstellen. Diese Technologie wurde kürzlich beim siebten Treffen des Forschungsnetzwerks SmartPro an der Hochschule Aalen intensiv diskutiert. Über 80 Teilnehmende aus der Wissenschaft und Industrie kamen zusammen, um sich über neue Entwicklungen auszutauschen und Perspektiven für die Zukunft zu entdecken.

Der Impulsgeber: Andreas Liebisch

Ein Highlight der Veranstaltung war der Keynote-Vortrag von Andreas Liebisch, einem Experten der Carl Zeiss Jena GmbH und ehemaligen Studenten der Hochschule Aalen. Er stellte mit einer provokanten Frage in den Raum: „Ist 3D-Druck wirklich eine nachhaltigere Fertigungsmethode als die konventionelle?“ Liebisch punktete mit zahlreichen Vorteilen der additiven Fertigung, zeigte aber auch auf, dass mit dieser Technologie Herausforderungen einhergehen. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele verdeutlichte er, wie additive Verfahren die traditionelle Produktion nicht nur ergänzen, sondern in einigen Bereichen sogar ersetzen können. „Der Weg zur Implementierung ist lang und erfordert viel Überzeugungsarbeit“, so Liebisch. „Additive Fertigung ist mehr Marathon als Sprint.“

Die Bedeutung von Fachkräften

Um die genannten technologische Fortschritte voranzutreiben, ist die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte von größter Bedeutung. Rektor Harald Riegel betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Hochschule Aalen gezielt Nachwuchs für die Technologien von morgen ausbilde, insbesondere im Bereich Photonik. Die neu gegründete Aalen School of Applied Photonics (AASAP) soll Studierende bis zur Promotion unterstützen, um sie für die innovativen Herausforderungen der Zukunft zu qualifizieren.

Interdisziplinäre Ansätze und Praxisbezug

Im Verlauf der Veranstaltung präsentierten verschiedene Forschungsgruppen der Hochschule in kurzen Pitches ihre aktuellen Fortschritte in der additiven Fertigung. Markus Merkel, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik, zeigte anhand von Mindmaps die Verknüpfungen zwischen Materialien, Verfahren und deren Anwendungen auf. Volker Knoblauch, stellvertretender Sprecher des SmartPro-Netzwerks, hob die Relevanz dieser Forschungsansätze für Wirtschaft und Gesellschaft hervor. „Technologische Innovationen sind der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels, nicht der Verzicht“, erklärte er.

Praktische Demonstrationen und Austausch fördern Innovation

Die Veranstaltung beinhaltete auch praxisnahe Elemente, etwa Laborführungen, die den Teilnehmenden die Möglichkeit gaben, aktuelle Forschungsprojekte zu erleben und neue Technologien kennenzulernen. Studierende und Promovierende präsentierten ihre Arbeiten, was einen wertvollen Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie ermöglichte. Kristina Lakomek, Mitglied im SmartPro-Managementteam, betonte den Wert des persönlichen Austauschs: „Die besten Ideen entstehen im direkten Dialog.“

Fazit: SmartPro als Wegbereiter für nachhaltige Technologien

Das Forschungsnetzwerk SmartPro der Hochschule Aalen hat sich zum Ziel gesetzt, durch innovative Materialien und Technologien die Energieeffizienz zu steigern und Ressourcen zu schonen. Seit 2017 wird das Netzwerk mit rund zehn Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Gemeinsam mit mehr als 60 Partnern aus Industrie und Wissenschaft werden Ansätze entwickelt, um der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Produktionsmethoden gerecht zu werden. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie könnten diese Bemühungen entscheidend für die Umsetzung einer ressourcenschonenden Zukunft sein.

NAG

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