Aalen

Tradition und Wandel: Lauenburger Fischer der zehnten Generation im Einsatz

Eckhard Panz, ein traditioneller Aal-Fischer in Lauenburg, setzt in der zehnten Generation das angestammte Fischereihandwerk an der Elbe fort, während er mit den Herausforderungen des Fangverbots in Nord- und Ostsee sowie der invasiven Wollhandkrabbe kämpft, um die Aalpopulation und seine nachhaltige Fischerei zu sichern.

Im Herzen von Lauenburg, einer kleinen Stadt am Ufer der Elbe, kämpft die traditionelle Fischerei um ihre Existenz. Der 58-jährige Eckhard Panz, der die Kunst des Aalens in der zehnten Generation praktiziert, steht vor Herausforderungen, die mit den wachsenden Umweltproblemen und den Veränderungen im Ökosystem der Elbe verbunden sind.

Eine angespannte Lage für den Aal

Die Fangquote für Aale, die jahrzehntelang stabil war, ist heute von Unsicherheiten geprägt. Panz und seine Kollegen setzen seit 20 Jahren mehrere Hunderttausend Besatzaale jährlich aus, um den bedrohten Fischbestand zu unterstützen. „Früher hätte niemand daran gedacht, Aale auszusetzen, weil man dachte, sie würden einfach wegschwimmen“, erklärt Panz und verweist auf den Erfolg dieser Maßnahme. Dies zeigt, wie wichtig nachhaltige Praktiken in der Fischerei geworden sind.

Zusätzliche Herausforderungen: Invasive Arten

Die Fischer der Elbe sehen sich neben der Aal-Fischerei auch einer anderen Herausforderung gegenüber – der Wollhandkrabbe, einer invasiven Art aus China, die sich in den Gewässern ausbreitet. „Es ist Fluch und Segen gleichzeitig“, sagt Panz. Während er diese Krabben zu guten Preisen verkaufen kann, stehen sie in Konkurrenz zu den Aalen und schädigen deren Lebensraum. Immer wieder stößt er auf Aale, die durch die Krabben verletzt wurden.

Der Alltag eines Fischers

Eckhard Panz lebt den Alltag eines traditionellen Fischers. Er hat auf 25 Kilometern Elbe 400 Reusen ausgelegt. Während der Auswertung seiner Reusen kann es zu Überraschungen kommen: von nur fünf Kilogramm Aal bis hin zu 400 Kilogramm pro Woche. „Wenn der Zug an der Reuse stark ist, freut man sich auf einen großen Fang“, erzählt er. Diese Vorfreude auf die Ausbeute bringt die Spannung zurück in einen Beruf, der sich durch Routine auszeichnet.

Regulatorische Hürden und Fangverbote

Ein wichtiges Thema, das die Fischerei in Nord- und Ostsee betrifft, sind die strengen Vorschriften. Vom 1. September 2024 bis 28. Februar 2025 gilt ein umfassendes Fangverbot für Aale in der Nordsee, was die ohnehin angespannte Lage für die Fischer zusätzlich kompliziert. Die überarbeitete Schonzeit für den Europäischen Aal ist eine Antwort auf den stark gesunkenen Bestand, die jedoch sowohl für Fischer als auch für die Art selbst Herausforderungen mit sich bringt.

Ein Blick in die Zukunft der Fischerei

Die fortschreitende Veränderung der Umwelt stellt die Frage, was den Aal und die Fischer der Region retten könnte. Es bedarf innovativer Lösungen, um sowohl die gefangenen Bestände zu schützen als auch die traditionelle Fischerei zu bewahren. Panz hofft, dass die Gemeinschaft weiterhin zusammenarbeitet, um die Vielfalt der Elbe zu erhalten und gleichzeitig den schleichenden Verlust der Fischerei-Traditionen zu verhindern.

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