Der Weißstorch hat in der Gemeinde Arendsee in diesem Jahr erhebliche Erfolge bei der Aufzucht seiner Nachkommen erzielt. Der Storchenbetreuer Thomas Koberstein, der bereits seit 2014 tätig ist, berichtet von der beeindruckenden Anzahl von 22 Jungstörchen, die in neun der Arendseer Ortsteile geschlüpft sind.
Bruterfolge in der Arendseer Umgebung
Insgesamt konnten in den Ortsteilen Binde, Dessau, Fleetmark, Höwisch, Kaulitz, Kraatz, Mechau, Sanne und Vissum Störche erfolgreich brüten. Der Horst auf dem Dorfplatz von Mechau ist besonders hervorzuheben, da hier vier Jungstörche großgezogen werden. Koberstein hebt die erfreuliche durchschnittliche Reproduktionsrate von 2,75 Jungstörchen pro Nest hervor, was als sehr positiv zu bewerten ist.
Herausforderungen und Veränderungen in der Nistgewohnheiten
Die Stadt Arendsee selbst hat in den letzten Jahren jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben, da hier kein Storchennest mehr besetzt ist. Koberstein führt dies auf verschiedene Faktoren zurück. Einer seiner Gedanken ist, dass Störche immer weniger auf Hausdächern nisten und vermehrt Nistplätze auf Masten bevorzugen. Diese Entwicklung könnte insbesondere die Brutaktivitäten in städtischen Gebieten beeinflussen.
- Bruterfolge in der Einheitsgemeinde:
- Binde – 3 Jungstörche
- Fleetmark – 3 Jungstörche
- Höwisch – 3 Jungstörche
- Kaulitz – 3 Jungstörche
- Kraatz – 2 Jungstörche
- Mechau – 4 Jungstörche
- Sanne – 2 Jungstörche
- Vissum – 2 Jungstörche
- Gesamter Erfolg: 22 Jungstörche
- Durchschnitt pro Nest: 2,75
Ein Rückblick auf die Storchenpopulation
In den letzten zehn Jahren hat Koberstein keine Brut im Luftkurort Arendsee beobachten können. Er vermutet, dass Veränderungen in den landwirtschaftlichen Strukturen in der Umgebung Auswirkungen auf die Nahrungsversorgung für die Störche haben könnten. Dies könnte zu Brutabbrüchen oder dem Verlust von Jungstörchen führen, wenn nicht genügend Futter verfügbar ist.
Die Wiederentdeckung der Schwarzstörche
Neben den Weißstörchen sind auch Schwarzstörche wieder in der Einheitsgemeinde entdeckt worden. Koberstein ruft dazu auf, darüber nachzudenken, wie man die Umgebung attraktiver für diese scheuen Vögel gestalten kann. Die Aufrechterhaltung geeigneter Lebensräume ist entscheidend, um sowohl Weiß- als auch Schwarzstörche zu unterstützen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Störche in Arendsee entwickeln wird. Der Erfolg in diesem Jahr bringt Hoffnung, doch die Entscheidung, wo und wie die Vögel nisten, liegt letztendlich bei ihnen. Koberstein ermutigt die Gemeinde, die Lebensbedingungen und Nistmöglichkeiten weiterhin zu beobachten und gegebenenfalls Verbesserungen vorzunehmen, um die Storchenpopulation zu fördern und langfristig zu unterstützen.
– NAG