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30.000 Euro Zuschuss: Toskana lädt zum Leben in verlassenen Bergdörfern ein

In der Toskana können Käufer eines Hauses in einem der 119 malerischen Bergdörfer bis zu 30.000 Euro staatliche Förderung erhalten, um die Region bis zum 27. Juli 2024 wiederzubeleben und gegen die drohende Entvölkerung zu kämpfen.

Die Toskana, bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und historischen Städte, sucht Wege, um die verlassenen Bergdörfer der Region wiederzubeleben. Im Rahmen einer neuen Initiative bietet die italienische Regierung bis zu 30.000 Euro Unterstützung für Hauskäufer in 119 ausgewählten Dörfern an, um so den demografischen Wandel in diesen Gebieten zu bekämpfen.

Immobilienförderung als Chance für junge Menschen

Die Förderung richtet sich an Käufer von Immobilien in kleineren, bergigen Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von weniger als 5.000. Diese Initiative hat das Potenzial, nicht nur das Leben im ländlichen Raum zu fördern, sondern auch eine neue Lebensqualität für junge Erwachsene zu schaffen. „Die Entscheidung, in einer dieser Gemeinden zu leben, stellt gleichzeitig eine Herausforderung und eine Chance dar“, erklärt Stefania Saccardi, die Stadträtin von Sorano. Die Menschen sind eingeladen, die Schönheit dieser Region neu zu entdecken.

Details zur Initiative und Bedingungen

Interessierte haben die Möglichkeit, zwischen 10.000 und 30.000 Euro als Zuschuss zu beantragen, wobei maximal 50 Prozent des Kaufpreises der Immobilie gefördert werden können. Die Frist für die Antragstellung endet am 27. Juli 2024 um 13 Uhr. Zugelassen sind sowohl italienische Staatsbürger als auch EU-Bürger oder Nicht-EU-Bürger mit langjähriger Aufenthaltserlaubnis in der EU, die derzeit in Italien wohnen. Wer sich für einen Umzug in die Toskana interessiert, sollte sich jedoch schnell bewerben, da die verfügbaren Mittel begrenzt sind.

Die Notwendigkeit zur Wiederbelebung kleiner Gemeinden

Die Initiative ist Teil eines größeren Plans zur Bewältigung der Entvölkerung in ländlichen Gebieten Italiens. Laut der Regierung haben viele Dörfer mit dem Verlust von Einwohnern zu kämpfen, besonders bei der jungen Generation. In diesem Kontext wird die Förderung als Teil einer Strategie gesehen, die nicht nur ökonomische, sondern auch soziale Potenziale erschließen soll.

Vergangene Initiativen in Italien

Ähnliche Maßnahmen zur Anwerbung von Hauskäufern gab es auch in anderen italienischen Regionen, wie beispielsweise in Sizilien, wo Häuser für nur einen Euro verkauft wurden. Diese Ideen, die von der Gesellschaft und Politik gut aufgenommen wurden, zeigen, wie Italien versucht, den Herausforderungen der ländlichen Abwanderung kreativ zu begegnen. Die Maßnahmen in der Toskana könnten daher der Anfang einer Reihe von Aktionen sein, die darauf abzielen, das ländliche Leben in Italien zu stärken.

Die neue Förderung in der Toskana ist somit nicht nur ein wirtschaftliches Projekt, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für zahlreiche Dörfer, die im Schatten von Touristenmetropolen wie Rom oder Florenz stehen. Das Engagement, diese einzigartigen Regionen wiederzubeleben, könnte einen entscheidenden Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Stabilität in der Toskana leisten.

NAG

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