Görlitz begeistert wieder: Das Altstadtfest steht vor der Tür und feiert in diesem Jahr 30 Jahre seines Bestehens. Vom 23. bis zum 25. August wird die historische Altstadt zur Bühne für Besucher aus nah und fern, die traditionell zwischen Dresden, Prag und Breslau strömen. Das Fest hat seine Wurzeln in der Oberlausitzer Festwoche von 1927 und hat sich im Laufe der Jahre zu einem Zentrum für kulturelle Begegnungen und gemeinschaftliche Erlebnisse entwickelt.
Besucher dürfen sich auf ein aufregendes Programm freuen, das Jung und Alt anspricht. Der Untermarkt bleibt das pulsierende Herz des Festes, wo die Grenzen zwischen verschiedenen Epochen wie Mittelalter, Renaissance und Moderne verschwimmen. Hier erwartet die Gäste nicht nur musikalische Darbietungen, sondern auch zahlreiche Stände, an denen man kulinarische Köstlichkeiten und Kunsthandwerk sammeln kann. Die Geigenklänge von Farfarello und das Spiel von Dudelsäcken versprechen ein Fest für die Sinne.
Vielfältiges Programm für jeden Geschmack
Besonders aufregend ist die Rückkehr von Nicole, die mit ihren zeitlosen Hits wie „Ein bisschen Frieden“ und „Ich bin zurück“ das Publikum verzaubern wird. Ihr Auftritt am Sonntag, dem 25. August, wird von einem grandiosen Abschlussfeuerwerk begleitet, das die Festtage gebührend ausklingen lässt. Nicole fand kürzlich den Mut zurück auf die Bühne, nachdem sie eine schwierige Zeit durchlebt hatte, und gibt mit ihrer Kunst Werten von Hoffnung und Erneuerung Ausdruck.
Auch die Hamburger Band Goldmeister wird am Freitagabend ihr Bestes geben und den Untermarkt mit frischen Beats beleben. Ihr Mix aus bekannten Hits von Künstlern wie Peter Fox und Jan Delay sorgt für gute Laune und lädt zum Tanzen ein. Es ist ein Fest, das kaum stillsitzen lässt. Der Samstag wird mit einer Görlitzer Tanznacht, organisiert von der Tanzschule Matzke und der Steffen-Peschel-Band, noch lebhafter, wobei jeder seine besten Tanzschritte zeigen kann.
Ein weiterer Höhepunkt ist das „Druckluftorchester“ unter der Leitung von Peter Till, das an verschiedenen Orten während des Festes auftritt. Damit bringt er eine außergewöhnliche Mischung aus Kunst und Handwerk, die die Besucher in Staunen versetzt. Besonders für Kinder und deren Familien gibt es auf dem Marienplatz verschiedene Fahrgeschäfte und ein aufregendes Piratenschiff, das für viel Freude sorgt.
Man sollte auch die Jakuby, das Jakobsfest auf der polnischen Seite der Neiße, nicht vergessen, wo die Gäste in die polnische Küche und Handwerkskunst eintauchen können. Dutzende von Marktständen ziehen Schaulustige an, die die kulturelle Vielfalt der Region erleben möchten. Die Verbindung zwischen dem Görlitzer Altstadtfest und den Veranstaltungen auf der anderen Seite des Flusses beschreibt die enge Beziehung und Zusammenarbeit zwischen den deutschen und polnischen Nachbarn.
Tradition und Gemeinschaft im Fokus
Neben der Unterhaltung wird die Fachkräftebörse am Samstag von 12 bis 16 Uhr im Rathaus ein zusätzlicher Anziehungspunkt sein. Hier haben sowohl Einheimische als auch Rückkehrwillige die Möglichkeit, sich über regionale Jobangebote zu informieren und mit ca. 20 Firmen aus unterschiedlichen Branchen ins Gespräch zu kommen. Dies zeigt, dass das Fest nicht nur zur Feier einlädt, sondern auch zur Vernetzung und Stärkung der regionalen Gemeinschaft beiträgt.
Ein weiterer programmpunkt sind die Turmführungen im historischen Rathausturm, die von Freitag bis Sonntag angeboten werden. Für Familien gibt es die Möglichkeit, mit einem herrlichen Blick über Görlitz wunderschöne Erinnerungsfotos zu machen. Darüber hinaus erhält jeder Besucher einen Turmstempel als Andenken an diesen einzigartigen Ort der Begegnung.
In der lebhaften Atmosphäre des Altstadtfestes, das große Menschenmengen anzieht, wird die Vielfalt der Kunst und Kultur eindrucksvoll präsentiert. Egal ob Musikliebhaber, Feinschmecker oder Familien, jeder findet beim Görlitzer Altstadtfest etwas, das die Herzen höherschlagen lässt und eine Gemeinschaft feiert, die über Grenzen hinweg gedeiht.
Till Scholtz-Knobloch / 21.08.2024
Ein Fest der Begegnungen und der Freude
Die feierliche Umgebung, das vielfältige Programm und die Rückkehr von prominenten Künstlern machen das Görlitzer Altstadtfest zu einem besonderen Ereignis im Kulturkalender. Es ist mehr als nur ein Fest, es ist ein Symbol für Gemeinschaft, Vielfalt und die Freude am Leben, das Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammenführt.
Hintergrund des Görlitzer Altstadtfestes
Das Görlitzer Altstadtfest hat eine lange Geschichte, die bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Die Oberlausitzer Festwoche von 1927 legte den Grundstein für das, was heute als eines der größten Stadtfeste zwischen Dresden und Breslau bekannt ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Feier immer wieder neu gestaltet und angepasst, um den sich verändernden kulturellen und touristischen Bedingungen gerecht zu werden. Dies zeigt, wie das Fest ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklungen in der Region ist, einschließlich der Veränderungen in der Besiedlung und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Besonders nach der Wende 1989 erlebte Görlitz einen Aufschwung, der auch die Altstadtfeste beeinflusste. Die Öffnung der Grenze und die Wiedervereinigung Deutschlands führten zu einem verstärkten Austausch mit polnischen Nachbarn, was sich in der heutigen Programmgestaltung des Altstadtfestes widerspiegelt. Diese Zusammenarbeit fördert nicht nur den interkulturellen Dialog, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region, da das Fest zahlreiche Besucher anzieht und lokale Unternehmen unterstützt.
Zahlen und Fakten zum Altstadtfest
Das Görlitzer Altstadtfest kann auf eine beeindruckende Resonanz in der Region zurückblicken. Schätzungen zufolge ziehen die Feierlichkeiten jedes Jahr bis zu 150.000 Gäste an, was die Bedeutung der Veranstaltung für die Kultur und die lokale Wirtschaft unterstreicht.
In den letzten Jahren haben verschiedene Umfragen gezeigt, dass eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer das Fest als eine wertvolle Gelegenheit zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Förderung der lokalen Kultur empfindet. Beispielsweise ergab eine Umfrage des örtlichen Tourismusbüros, dass über 80 Prozent der Befragten die Integration von Kultur und Tradition im Festprogramm als positiv bewerten.
Das wirtschaftliche Potenzial des Altstadtfestes wird ebenfalls durch die Vielzahl der Marktstände und der gastronomischen Angebote unterstrichen, die oft lokale Produkte und Spezialitäten anbieten. Diese tragen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei und fördern nachhaltige Praktiken im lokalen Handel.
Kulturelle Bedeutung des Festes
Das Görlitzer Altstadtfest hat eine herausragende kulturelle Funktion, indem es sowohl Traditionen pflegt als auch moderne Elemente integriert. Historische Bühnen und Darbietungen, wie die Präsentation von Handwerk und Mundart, bieten einen lebendigen Einblick in die Kulturgeschichte der Oberlausitz. Dies wird ergänzt durch zeitgenössische Musik und künstlerische Ausdrucksformen, die das Fest für ein breites Publikum attraktiv machen.
Die Teilnahme des Jugendblasorchesters und anderer regionaler Musikgruppen signalisiert zudem, dass das Fest ein wichtiger Beitrag zur Förderung junger Talente in der Musikszene der Region ist. Diese Mischung aus Tradition und Innovation schafft eine einzigartige Atmosphäre, die sowohl Einheimische als auch Touristen anspricht und das Gemeinschaftsgefühl stärken kann.
Diese kulturelle Vielfalt hebt das Görlitzer Altstadtfest von anderen Stadtfesten ab und trägt zur Identität der Stadt bei. Die Feste sind nicht nur ein Anlass zur Freude, sondern bieten auch Raum für Reflexion über die eigene Geschichte und Kultur der Region.