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Golrokh Esmaili Akkus: Interkulturelle Trauerbegleiterin schafft Raum für Abschiednehmen

Interkulturelle Trauerbegleitung in Köln

Golrokh Esmaili Akkus ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die sich mit dem Thema Trauer auf vielfältige Weise auseinandersetzt. Als interkulturelle Trauerbegleiterin im Trostteam in Köln unterstützt sie Menschen in schwierigen Trauerphasen. Dabei ist es für sie besonders wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Menschen mit Migrationshintergrund sich offen über ihre Trauer austauschen können.

Sie erkennt, dass in vielen Kulturen der Tod ein tabuisiertes Thema ist, wie beispielsweise im Iran, wo die Menschen dazu neigen, positiv nach vorne zu blicken. Dies kann dazu führen, dass Trauernde ihre Gefühle unterdrücken und sich selbst verleugnen. Akkus möchte ein Gegengewicht schaffen, indem sie Räume schafft, in denen Trauernde sich sicher fühlen und offen über ihre Emotionen sprechen können.

Wein-Abende als Ort des Trostes

Um den Trauernden ein zusätzliches Mittel der Kommunikation zu bieten, hat Akkus gemeinsam mit ihrer Kollegin Lisa Harmann ein Set an Trauerkarten entwickelt. Diese Karten enthalten Motive, die die Vielfalt der Trauernden widerspiegeln, von Moscheen bis hin zu Chanukkaleuchtern. Trauernde können ein Motiv auswählen, das ihre Stimmung widerspiegelt, und so in Dialog treten.

Zusätzlich zu ihren interkulturellen Trauerbegleitungsaktivitäten veranstaltet Golrokh Esmaili Akkus ab August Wein-Abende in Köln. Diese Treffen sollen einen Raum bieten, in dem Trauernde gemeinsam ihre Emotionen ausdrücken können, sei es durch Weinen, Reden oder einfach nur Zuhören. Es geht darum, Trauernden eine Gemeinschaft zu bieten, in der sie sich verstanden und getröstet fühlen.

Engagement für eine gerechtere Welt

Neben ihrer Tätigkeit als Trauerbegleiterin ist Akkus auch in anderen sozialen Projekten aktiv. An der Uniklinik Köln leitet sie das Projekt „Letzt-Helfer:innen am Arbeitsplatz“, das sich mit sensiblen Themen wie Sterben und Trauer am Arbeitsplatz befasst. Akkus bietet Schulungen für Unternehmen an, um einen einfühlsamen Umgang mit diesen Themen zu fördern.

Ihre Leidenschaft für humanitäre Themen zeigt sich auch in ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Von der Organisation von Spendenaktionen für Flüchtlingslager bis hin zur Initiierung von Veranstaltungen wie „Dance for Peace“ im Friedenspark in der Kölner Südstadt setzt sich Akkus für eine gerechtere und friedlichere Welt ein. Sie ist überzeugt davon, dass jeder einzelne einen Beitrag leisten kann, um Hunger zu bekämpfen und den Frieden zu fördern.

Akkus‘ Engagement und Mitgefühl sind ansteckend. Sie inspiriert nicht nur durch ihre Arbeit als Trauerbegleiterin, sondern auch durch ihr soziales Engagement und ihren Einsatz für eine bessere Welt. Ihre Worte „Ich kann nicht still sein“ sind ein Aufruf zum Handeln und zur Solidarität.

NAG

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