In Frankfurt wird in naher Zukunft über eine Erweiterung der Straßenbahnlinien diskutiert. Eine Machbarkeitsstudie soll nun klären, wie eine neue Tramverbindung zum Bahnhof in Frankfurt-Höchst realisiert werden kann. Der Plan zur Verlängerung der Trasse von der Zuckschwerdtstraße bis zum Höchster Bahnhof hat eine lange Vorgeschichte und soll die Attraktivität des Nahverkehrs im westlichen Teil der Stadt steigern.
Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq hat die Studie ausgeschrieben, um alle denkbaren Möglichkeiten für die neue Straßenbahnlinie zu bewerten. Wie es heißt, werden verschiedene Optionen erörtert, darunter die Erschließung der Höchster Altstadt und eine Route, die nördlich der Bahngleise verläuft. Hier könnte die bestehende Schleife umgeplant werden, um eine direkte Anbindung an den Bahnhof zu ermöglichen.
Verknüpfung mit dem Verkehrssystem
Ein Ziel dieser Verlängerung ist es, eine optimale Verknüpfung am Bahnhof Höchst zu schaffen. Dieser ist der zweitstärkste Bahnhof in Frankfurt und bietet Anschlüsse an S-Bahn, Regionalbahn und ein dichtes Busnetz. Darüber hinaus wird eine zukünftige Anbindung an die Regionaltangente West (RTW) erwartet, die noch mehr Fahrgäste in die Region bringen könnte.
Die Straßenbahnverbindung wurde den Höchstern bereits im Eingemeindungsvertrag von 1928 versprochen. Obwohl es seit 96 Jahren immer wieder Diskussionen über die Realisierung gab, konnte bisher keine der vorgeschlagenen Varianten umgesetzt werden. In den letzten Jahrzehnten scheiterten die Pläne oft an den beengten Verhältnissen der Innenstadt und der damit verbundenen Herausforderungen, eine praktikable Lösung für die Straßenführung zu finden.
Ergebnisoffene Untersuchung
Die aktuelle Machbarkeitsstudie hat das Ziel, den „Blick gezielt zu weiten“, um innovative und attraktive Lösungen zu finden. Traffiq prüft nicht nur einen Abzweig in die Zuckschwerdtstraße, sondern auch andere mögliche Trassenführungen wie über die Emmerich-Josef-Straße oder die Bolongarostraße. Diese Varianten stellen eine Herausforderung dar, da sie möglicherweise mit dem bestehenden Verkehr und den geschützten Bereichen der Altstadt kollidieren könnten.
Einige der vorgeschlagenen Optionen könnten dazu führen, dass die Straßenbahn entgegen der Fahrtrichtung für Autos verläuft oder durch stark frequentierte Bereiche geführt wird. Das wirft zusätzliche Fragen zur Praktikabilität auf, da auch bauliche Maßnahmen erforderlich sein könnten, um die Integration in den bisherigen Straßenverkehr zu gewährleisten.
Trotz der Schwierigkeiten, die einer möglichen Umsetzung gegenüberstehen, soll das Ergebnis der Studie in zwei Jahren vorliegen. Dabei plant Traffiq, eine technisch machbare und wirtschaftlich sinnvolle Vorzugsvariante zu finden, die anschließend detaillierter ausgearbeitet werden kann. Dies könnte den Weg für eine längst überfällige Straßenanbindung frei machen und den Nahverkehr in Frankfurt-Höchst wesentlich verbessern.