Die charmante Altstadt von Seligenstadt hat in den letzten Jahren immer wieder prominente Besucher angezogen. Unter ihnen war kürzlich auch der berühmte Rockpoet Peter Maffay, der anlässlich seines 75. Geburtstags die Stadt besuchte und dabei auf viele treue Fans und Interessierte traf. Maffay, der ursprünglich aus Rumänien stammt, feierte nicht nur ein weiteres Lebensjahr, sondern präsentierte zudem sein Debüt-Kinderbuch, das die Herzen seiner jungen Leser erobern soll.
Die nostalgischen Erinnerungen an einen früheren Besuch in Seligenstadt sind nach wie vor frisch. Am 9. April 2022 sorgte der Musiker mit seiner Signierstunde für das Kinderbuch „Anouk, die nachts auf Reisen geht“ für ein Großereignis. In Begleitung seiner Frau Hendrikje Balsmeyer und der Illustratorin Joélle Tourlonias blieb kein Stein auf dem anderen, als sich lange Schlangen von Fans vor der Galerie des Kunstforums bildeten. Maffays Auftritte unterstreichen die Resonanz, die der Musiker in der Region hat.
Der Besuch in Seligenstadt
Peter Maffay kam frühzeitig aus einer entspannten Reise an den Starnberger See angereist. Trotz der Absicht von Heimatbund und Ortsbruderschaft, ihn mit einem Empfang am Rathaus willkommen zu heißen, nahm er die Zeremonie kurzerhand in eigener Regie vor. Statt des typischen Empfangs bevorzugte er eine etwas unkonventionellere Lösung, indem er den als „Steyffen Löffel“ bekannten Löffeltrunk mit Apfelsaft nach einer eigenen Zeremonie vor dem Alten Haus absolvierte. Der rockige Musiker in seiner typischen Lederjacke und Kapuzen-Shirt strahlte dabei eine erfrischende Authentizität aus.
Sein Erstaunen über die malerische Altstadt und die Fachwerkbauten, die die Straßen säumen, war ihm deutlich anzusehen. Dabei verglich er die Gassen und Plätze mit den Erinnerungen an seine alte Heimat in Siebenbürgen. Maffay ließ es sich nicht nehmen, mit den Passanten zu plaudern und zu kommunizieren, als sie ihn erkannten. In einem Gespräch über sein Kinderbuch erzählte er von seiner Tochter, die die Inspiration für die Figur Anouk darstellt: „Anouk ist nur ein bisschen eine Fantasiefigur. Dahinter steckt unsere Tochter, die erst zwei ist.“ Sein Anliegen ist es, dass die kindlichen Leser die Fröhlichkeit und den Mut von Anouk spüren.
Die Verbindung zu seinen Fans manifestierte sich während seiner Signierstunde, bei der sich zahlreiche Besucher die Werke von Maffay sicherten. Trotz der anstrengenden Veranstaltung schien der Rockpoet unermüdlich und dessen Hingabe zu seinen Fans war deutlich spürbar. Er blieb höflich und geduldig, auch wenn die langen Warteschlangen und die steigenden Temperaturen merklich seine Kräfte forderten. Maffay nutzte die Gelegenheit, um einen Teil seiner Einnahmen für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung zu stellen, was sein Engagement über die Musik hinaus zeigt.
Maffays künstlerisches Erbe
Peter Maffay, am 30. August 1949 in Brasov geboren, hat sich nicht nur als Sänger und Gitarrist einen Namen gemacht. Nach einem erfolgreichen Start in der Schlager-Szene fand er seinen eigenen Stil und ist heute ein fester Bestandteil des Deutschrock. Besonders berühmt ist er für die Tabaluga-Reihe, die er nicht nur als Musiker, sondern auch als Komponist und Produzent lebendig werden ließ.
Seine künstlerische Karriere ist jedoch nicht nur von Musik geprägt. Maffay hat sich Zeit seines Lebens gesellschaftlich engagiert und scheut sich nicht, aktuelle Themen wie Krieg und Umweltschutz in den Vordergrund seiner Texte zu rücken. Es ist genau dieses Engagement, das ihm zahlreiche Auszeichnungen einbrachte, darunter das Bundesverdienstkreuz und einen Echo-Preis für sein Lebenswerk. Seine Vita spiegelt wider, wie Musik als Medium genutzt werden kann, um ernsthafte und relevante Themen anzusprechen und gleichzeitig ein breites Publikum zu erreichen.
Der Besuch von Peter Maffay in Seligenstadt ist ein weiteres Kapitel in seiner bewegten Karriere und zeigt, dass er auch in seinen 75 Jahren nicht an Vitalität und Engagement verloren hat. Die anhaltende Beliebtheit des Künstlers und sein persönliches Anliegen, eine positive Wirkung zu erzielen, machen ihn zu einer bemerkenswerten Figur in der deutschen Musiklandschaft.
