In der zauberhaften Kulisse der Ägäis bietet die griechische Insel Rhodos nicht nur atemberaubende Strände und historische Stätten, sondern leider auch ein Problem mit überhöhten Preisen in der Gastronomie. Ein aktueller Test der Fernsehsendung „Achtung Abzocke“ hat das Augenmerk auf diese unschöne Seite des Tourismus gelenkt, was bei Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen für Unmut sorgt.
Gastronomische Abzocke auf Rhodos
Die Sendung beleuchtet das Phänomen, dass viele Touristen in der Altstadt von Rhodos oft über den Tisch gezogen werden. Die Tester, unter der Leitung von Peter Giesel, gingen gutgläubig in ein Restaurant, um sich zwei kleine Biere zu bestellen. Das, was sie stattdessen serviert bekamen, war jedoch alles andere als das, was sie erwartet hatten: zwei riesige Bierkrüge, die den Namen „Koloss von Rhodos“ tragen und ein Liter Bier pro Stück enthalten. Der Preis von 15 Euro pro Liter ist vergleichbar mit den hohen Preisen auf dem Münchner Oktoberfest, was in einer derart beliebten Urlaubsdestination wie Rhodos auf heftige Kritik stößt.
Ein Widerspruch zur lokalen Gastronomiekultur
Einheimische Gastronomen wie Theodor, der selbst auf Rhodos ein Restaurant betreibt, äußern ihren Unmut über die Machenschaften ihrer Kollegen. Sie bezeichnen die hohen Preise und die Trickserei als illegal. „Ein kleines Bier sollte hier zwischen 0,2 und 0,3 Litern kosten“, erklärt er. Die Tatsache, dass Touristen oft ohne Preisangaben konfrontiert werden, ist für ihn nicht akzeptabel und sorgt für einen Schatten auf dem guten Ruf Griechenlands als Reiseziel.
Die Steuertricks der Betreiber
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt, den das Test-Team aufdeckte, sind mögliche Steuertricks. In Griechenland gilt ein höherer Steuersatz für alkoholische Getränke im Vergleich zu Speisen. Dennoch wurden die Biere fälschlicherweise zum niedrigeren Steuersatz abgerechnet, was ein offenes Zeichen für die Unredlichkeit mancher Betreiber ist. Dies sind nicht nur Preisfragen, sondern auch rechtliche Überlegungen, die das Vertrauen von Urlaubern in die Gastronomie weiter schädigen könnten.
Touristen als Zielscheibe – die Risiken schön reden
Die Verteidigung einiger Barbesitzer ist kaum nachvollziehbar. So rechtfertigte ein Betreiber die überdimensionalen Biergläser mit der Tradition, dass vor 25 Jahren Staatsoberhäupter aus diesen Trinken. Diese Ausflucht verdeckt jedoch die eigentliche Problemstellung: Der Massentourismus hat in dieser Region zur Normalität überteuerter Preise geführt, und viele Gastronomen hoffen, dass ihre Gäste zu schüchtern sind, um sich zu wehren.
Eine Warnung an Touristen
Für Reisende ist es entscheidend, wachsam zu sein und die Preise vorab zu erfragen. Die Empfehlung von Theodor, sich beim Besuch eines Restaurants die Speisenkarte mit Preisen bringen zu lassen, könnte helfen, schockierte Rechnungen zu vermeiden. Das Team von „Achtung Abzocke“ stellt fest, dass diese Problematik nicht nur auf Rhodos besteht, sondern auch in anderen beliebten Urlaubsländern wie Kroatien und sogar in Deutschland zunehmend zum Thema wird. Diese Tendenz zeigt einen klaren Handlungsbedarf auf, um das Urlaubserlebnis weiterhin positiv zu gestalten.
Fazit: Rhodos braucht Veränderungen
Insgesamt ist der Vorfall auf Rhodos ein Beispiel dafür, wie der Massentourismus zwar Einnahmen für lokale Betriebe schaffen kann, jedoch auch die Gastronomen unter Druck setzt, unlautere Praktiken zu entwickeln. Die Notwendigkeit für Transparenz und Fairness in der Preisgestaltung wird immer dringlicher, um das Vertrauen der Urlauber zurückzugewinnen und den Ruf Griechenlands als gastfreundliches Land zu bewahren.
– NAG