In der Marktgemeinde Freihung steht eine umfassende Sanierung der Entwässerungsanlagen an, die für die Anwohner und die Gemeinde insgesamt von großer Bedeutung ist. Die geplanten Maßnahmen betreffen vor allem die veralteten Kanalrohre, die teilweise seit 50 Jahren in Betrieb sind, sowie die Kläranlage. Diese Entwicklungen sind nicht nur technischer Natur, sondern sie haben auch weitreichende finanzielle und strukturelle Konsequenzen für die Gemeinde.
Finanzielle Herausforderungen für die Gemeinde
Die Gesamtkosten für die Sanierungsmaßnahme belaufen sich schätzungsweise auf über zehn Millionen Euro. Während die Marktgemeinde Freihung die Vorfinanzierung übernimmt, werden die endgültigen Kosten letztlich auf die Grundstückseigentümer umgelegt. Dies geschieht durch sogenannte Verbesserungsbeiträge und Entwässerungsgebühren. Diese Regelungen basieren auf dem Kommunalabgabengesetz, das besagt, dass die Eigentümer für die Verbesserung und den Ausbau der öffentlichen Entwässerungsanlagen finanziell verantwortlich sind, da sie dadurch einen Vorteil erhalten.
Konzept zur Finanzierung und Umsetzung
Ein weiterer Schritt in diesem Prozess ist die mögliche Gründung eines Finanzunternehmens, das direkt im Besitz der Marktgemeinde stehen soll. Dieses Unternehmen würde die Finanzierung und Abwicklung der gesamten Sanierungsmaßnahmen übernehmen. Der Gemeinderat hat sich noch nicht endgültig entschieden, zeigt jedoch Interesse an dieser Lösung, um die finanziellen Aspekte besser zu steuern.
Zusammenarbeit mit der Kläranlage Großschönbrunn
Ein entscheidender Aspekt der Sanierungspläne ist die Verbindung der Kläranlage Großschönbrunn mit dem Ortsnetz Seugast, sodass diese künftig an die Kläranlage in Freihung angeschlossen wird. Diese Umstellung soll die Effizienz der Abwasserentsorgung verbessern und die Betriebskosten langfristig reduzieren.
Fördermöglichkeiten und langfristige Planung
Um die finanziellen Belastungen für die Gemeinde und die Grundstückseigentümer zu mildern, plant der Gemeinderat, Fördermittel nach den „Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ zu beantragen. Durch diese Förderprogramme können Renovierungsarbeiten, die einer baulichen Sanierung gleichkommen, zu 70 Prozent finanziell unterstützt werden. Der Antrag soll für die kommenden vier Jahre bis 2028 gestellt werden, in dem Hoffnung auf eine Unterstützung in der Umsetzung des umfangreichen Projektes besteht.
Auswirkungen auf die Gemeinde und die Anwohner
Die Sanierung der Kanalrohre und der Kläranlage wird nicht nur die Infrastruktur der Marktgemeinde Freihung verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner erheblich steigern. Da die Anlagen älter werden, ist es wichtig, rechtzeitig Maßnahmen zur Erneuerung zu ergreifen, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Die kommenden Monate dürften entscheidend für die Planung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten sein und damit auch für die jährige Entwicklung der Gemeinschaft in Freihung.
– NAG