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Erlensee fördert Streuobstwiesen: Bäume für gesunde Umwelt und Genuss

Die Stadt Erlensee gibt bekannt, dass sie erstmals den Kauf von Obstbäumen zur Förderung der Streuobstwiesen bezuschusst, um die Umwelt zu schützen und die Bürger zur aktiven Mitgestaltung einzuladen; die Maßnahme läuft bis zum 15. September 2024.

Erlensee – Die Stadt Erlensee setzt sich verstärkt für die Pflege und den Ausbau von Streuobstwiesen ein. In einer aktuellen Pressemitteilung wurde angekündigt, dass die Stadt ab sofort den Kauf von Obstbäumen fördert. Diese Initiative soll nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch das Bewusstsein für lokale Naturprodukte stärken.

Andreas Amberg, Leiter des Bau- und Umweltamts, hebt die Vorteile von Streuobstwiesen hervor. Diese Biotope sind Lebensräume für zahlreiche Tiere, insbesondere Insekten und Vögel. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Mikroklimas und der Luftreinhaltung. Besonders interessant ist der Aspekt, dass die eigene Obsternte nicht nur gesünder ist, sondern auch köstlich schmeckt. Trotz dieser positiven Effekte ist der Anbau von Obst in Erlensee aufgrund der Bodenverhältnisse herausfordernder als in anderen Gemeinden des Kreises.

Subventionierung der Obstbäume

Um das Engagement der Bürger zu fördern, hat die Stadt einen finanziellen Zuschuss für Obstbäume bereitgestellt. Im Rahmen der Obstbaumbestellaktion, die seit 2009 vom Landschaftspflegeverband in Kraft ist, können die Erlenseer Bürger verschiedene Obstsorten zu vergünstigten Preisen erwerben. Dies umfasst auch weniger bekannte Arten wie Wildapfel und Mispel.

Als Teil des Projekts können Bürger im Zeitraum bis zum 15. September Bäume in einer Höhe von bis zu 2,50 Metern bestellen. Diese Hochstämme verfügen über einen Stammumfang von bis zu 18 Zentimetern. Der reguläre Preis für solche Bäume liegt zwischen 35 und 38 Euro, doch die Stadt subventioniert diese Kosten und macht sie damit für die Bürger erschwinglicher. Insgesamt wurden 1500 Euro im städtischen Haushalt für diese Bezuschussung eingeplant.

Die Subventionierung erfolgt nicht als fester Betrag pro Baum, sondern wird gleichmäßig auf die gesamten Bestellungen verteilt. Dies bedeutet, dass die tatsächliche Förderung pro Baum sinkt, je mehr Bäume insgesamt bestellt werden. Das ist ein intelligenter Weg, um eine breite Beteiligung zu sichern, allerdings könnte dies die Planung für die Einzelnen komplizierter machen, da keine Barauszahlung erfolgt.

Vorbereitungen für die Baumausgabe

Zusätzlich zu den finanziellen Anreizen sorgt die Stadt für eine umfassende Ausstattung der bestellten Bäume. Jedes Exemplar wird mit einem Stützpfahl, Anbindeseil und Verbissschutz geliefert, was die Pflege und Überlebensfähigkeit der Bäume erheblich verbessert. Wer möchte, kann zudem einen Wühlmauskorb mitbestellen, um die Pflanzen vor möglichen Schädlingen zu schützen.

Die Baumausgabe für die Bestellungen erfolgt am 9. November in Rodenbach, und Interessierte können sich direkt beim Landschaftspflegeverband unter der angegebenen Telefonnummer oder per E-Mail informieren. Die Maßnahme zeigt das Engagement der Stadt für eine nachhaltige Entwicklung und für das Bewusstsein der Bürger hinsichtlich regionaler Obstkulturen.

Die Initiative zur Förderung von Streuobstwiesen nimmt in Erlensee einen bedeutenden Platz ein und reflektiert einen wachsenden Trend im Umgang mit urbanen Grünflächen. Es zeigt sich, dass immer mehr Kommunen die Verantwortung für Umweltschutz und nachhaltige Landwirtschaft ernst nehmen und aktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Bürger in diesen Prozess einzubinden.

Erlensee ist eine Stadt im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, die sich aktiv für den Erhalt und den Ausbau von Streuobstwiesen engagiert. Diese Wiesen sind nicht nur ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tierarten, sondern sie spielen auch eine bedeutende Rolle im sozialen und wirtschaftlichen Leben der Region.

Streuobstwiesen und ihre Bedeutung

Streuobstwiesen sind nicht nur eine wichtige landwirtschaftliche Tradition, sondern auch ein bedeutendes Ökosystem. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter viele bedrohte Arten wie verschiedene Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Durch die Förderung von Streuobstwiesen in Erlensee trägt die Stadt zur Artenvielfalt bei und verbessert gleichzeitig das Mikroklima vor Ort. In einer Zeit, in der der Klimawandel immer deutlicher spürbar wird, sind solche Maßnahmen von enormer Wichtigkeit.

Zusätzlich haben Streuobstwiesen auch eine soziale Funktion. Sie stärken die Identität der Region und fördern den Gemeinschaftssinn. Veranstaltungen zur Obsternte oder Workshops zur Herstellung von Fruchtsäften und Marmeladen bringen die Menschen zusammen und schaffen ein Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittelproduktion.

Umweltpolitische Rahmenbedingungen

Die Initiative in Erlensee steht im Einklang mit den umweltpolitischen Zielsetzungen auf Landes- und Bundesebene. Hessen fördert seit längerem Projekte zur Renaturierung und zum Erhalt von Kulturlandschaften. Die Förderung von Streuobstwiesen ist dabei ein zentraler Bestandteil der hessischen Umweltpolitik. Laut dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird die Bedeutung dieser Wiesen in den letzten Jahren zunehmend erkannt. Verschiedene Programme zur finanziellen Unterstützung und zur Sensibilisierung der Bevölkerung wurden ins Leben gerufen, um die kulturelle und biologische Vielfalt zu erhalten.

Aktuelle Statistiken zur Artenvielfalt

Aktuelle Erhebungen haben gezeigt, dass in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein erheblicher Rückgang der Biodiversität zu verzeichnen ist. Das Bundesamt für Naturschutz meldete, dass etwa 75% der in Deutschland untersuchten Lebensräume als gefährdet gelten. Streuobstwiesen stellen eine der letzten Rückzugsorte für viele Arten dar. Die Förderung und der Ausbau solcher Flächen sind somit nicht nur lokal, sondern auch im bundesweiten Kontext von Bedeutung.

Durch dezentralisierte Initiativen wie in Erlensee kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt geleistet werden. Die Stadt leistet mit ihrer Aktion einen wichtigen Teil zur Erreichung der nationalen und internationalen Biodiversitätsziele, und bietet somit ein Beispiel für andere Kommunen, sich in ähnlicher Weise zu engagieren.

Die Lokalbevölkerung ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für den Erfolg solcher Initiativen. Es wird erwartet, dass durch Informationsveranstaltungen und Workshops ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung der Streuobstwiesen geschaffen wird, was zu einem aktiveren Engagement der Bürger führen könnte.

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