Innovativer Ansatz von Peseschkian bei Präsidentschaftswahl im Iran
Die Präsidentschaftswahl im Iran hat eine überraschende Wendung genommen, als der moderate Kandidat Massud Peseschkian knapp in Führung ging. Mit gut 80 Prozent der Wahllokale ausgezählt, erhielt Peseschkian etwa 12,7 Millionen Stimmen, was ihn knapp vor seinem hardlinigen Konkurrenten Said Dschalili platzierte, der mit 10,4 Millionen Stimmen zurücklag.
Aufschlussreicher Hintergrund der beiden Kandidaten
Mit 69 Jahren stammt der Reformkandidat Peseschkian aus dem Nordwesten des Irans und hat sich im Wahlkampf für ein neues Vertrauen zwischen Regierung und Bevölkerung eingesetzt. Dschalili, auf der anderen Seite, gehört zu den Ultrakonservativen und war unter dem früheren Präsidenten Ahmadinedschad Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen. Peseschkian rief zu einer Verbesserung der Beziehungen zum Westen auf, während Dschalili als eiserner Verfechter der Islamischen Revolution im Iran gilt.
Niedrige Wahlbeteiligung und hohe Frustration
Die erste Runde der Wahl verzeichnete eine rekordniedrige Beteiligung von nur etwa 40 Prozent. Besonders die junge Generation des Landes zeigt sich enttäuscht und frustriert über die politische Situation. Die landesweiten Proteste nach dem tragischen Tod von Jina Masa Amini im Herbst 2022 verdeutlichen den Unmut vieler Bürger über das aktuelle Herrschaftssystem im Iran.
Das politische System des Irans vermischt republikanische und theokratische Elemente seit der Revolution von 1979. Trotzdem werden freie Wahlen nicht gewährt, da der Wächterrat die Kandidaten auf ihre ideologische Eignung überprüft und Kritik am System unterdrückt.
– NAG