Die Bedeutung des Handwerks für die Region Ammerland führt zur Ausbildung spannender Talente. In diesem Kontext stehen die 22 Tischler-Auszubildenden, die kurz vor dem Abschluss ihrer Gesellenprüfung stehen und ihre individuellen Werke am Sonntag, dem 28. Juli, in der BBS Rostrup präsentieren wollen.
Die Gesellenprüfung als Meilenstein
Am Samstag wird die letzte Prüfung für die Auszubildenden stattfinden, die aus 18 Männern und vier Frauen bestehen. Jedes Gesellenstück muss innerhalb von 80 Stunden erstellt werden. Eines dieser Stücke wird von Veit Urbanke, einem 23-jährigen Lehrling der Tischlerei Ahlers in Edewecht, gefertigt. Er hat sich entschieden, einen Schreibtischcontainer aus Eichenholz zu gestalten. „Ich glaube, einen Schreibtischcontainer kann ich immer unterbringen“, sagt Urbanke und zeigt damit die praktische Denkweise junger Handwerker.
Die Ausstellung am Sonntag
Die Arbeiten der Auszubildenden können am Sonntag von 10 bis 17 Uhr in der Aula der BBS Rostrup bewundert werden. Neben dem besten Gesellenstück wird auch der Preis für die „Gute Form“ verliehen, der ausschließlich auf die Gestaltung fokussiert ist. „Solche Ausstellungen haben Tradition“, erklärt Bernd Ahlers, der auch im Prüfungsausschuss tätig ist und darauf hinweist, dass die Werke nicht nur zur Prüfung dienen, sondern auch eine Möglichkeit für die jungen Talente darstellen, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Ein wachsendes Interesse am Handwerk
Der Zuspruch im Tischlerhandwerk im Ammerland ist erfreulich. Mit 22 Prüflingen in diesem Jahr zeigen sich die Verantwortlichen im Prüfungsausschuss optimistisch. „Wochenlang haben die Auszubildenden gesägt, hämmern und geschliffen“, fügt Sören Aden von der Tischlerei Neuhaus hinzu. In der Vergangenheit lag die Zahl auch schon einmal nur bei neun Auszubildenden. Dennoch möchten die Prüfungsausschuss-Mitglieder, dass mehr Betriebe die Verantwortung der Ausbildung übernehmen, um die Zukunft des Handwerks noch weiter zu sichern.
Die Rolle der Schulen
Ein wiederkehrendes Thema ist der Wunsch, das Handwerk wieder stärker in den Schulen zu integrieren. „Wir müssen ‚Werken‘ wieder mehr in den Vordergrund rücken“, sagt Volker Oetjen, der die BBS Rostrup vertritt. Insbesondere Gymnasiasten scheinen häufig kein Interesse an handwerklichen Berufen zu haben, was laut Bernd Ahlers oft an der mangelnden praktischen Erfahrung liegt. „Sie haben es noch nie ausprobiert!“, bemerkt er kritisch, und zeigt die Notwendigkeit auf, die Jugendlichen frühzeitig mit dem Handwerk in Kontakt zu bringen.
Persönliche Zukunft im Handwerk
Veit Urbanke ist sich seiner Wahl ausgeschichtlich sicher und erkennt die Vorzüge, die seine persönliche Entscheidung für eine handwerkliche Ausbildung mit sich bringt. „Für mich war das die beste Entscheidung“, ist er überzeugt. Durch seine Entschlossenheit plant er, seine Zukunft im Ammerland und bei seinem derzeitigen Arbeitgeber zu gestalten. Diesen idealen Weg verfolgen auch andere Auszubildende, die den Wert der handwerklichen Arbeit erkannt haben.
Diese kommende Ausstellung der Gesellenstücke ist nicht nur eine Feier des individuellen handwerklichen Könnens, sondern auch ein wichtiges Ereignis für die gesamte Gemeinschaft, das die Bedeutung der handwerklichen Ausbildung in einer sich schnell verändernden Welt unterstreicht.
– NAG