Aschaffenburg

Geheimnisverrat im Schlachthof: Amtstierärztin zu Bewährungsstrafe verurteilt

Zwei amtliche Tierärztinnen mussten sich vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten, nachdem sie den Schlachthof Aschaffenburg vor unangekündigten Kontrollen gewarnt hatten. Die 50-jährige Tierärztin erhielt ein Urteil von elf Monaten auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 2.000 Euro. Für die 28-jährige Kollegin und den Inhaber des Zerlegebetriebs wurde das Verfahren gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt – sie musste ebenfalls 2.000 Euro zahlen, er 300 Euro.

Die 50-Jährige gestand, die Kontrollen in einer Whatsapp-Gruppe angekündigt zu haben, um ihre eigene Position als amtliche Tierärztin zu sichern. Diese Warnung ermöglichte es dem Schlachtpersonal, sich auf die bevorstehenden Kontrollen vorzubereiten. Die 28-Jährige entgegnete, dass sie eine E-Mail weitergeleitet habe, die sich nicht um Schlachtkontrollen, sondern um die Überprüfung der Tierärzte selbst drehte. Der Fall wird immer noch von der Staatsanwaltschaft untersucht, insbesondere nach schockierenden Aufnahmen von der Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“, die schwerwiegende Tiermisshandlungen zeigten. Die Ermittlungen sollen noch bis Ende 2024 andauern. Wie www.br.de berichtet, wurden Schlachtungen im Aschaffenburger Schlachthof nach umfassenden Verbesserungen im Tierschutz im September 2023 wieder erlaubt.

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