Die Hindenburgkaserne, ein historisches Gebäude in Augsburg, sieht sich gegenwärtig einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Die Immobilie an der Calmbergstraße ist seit einigen Tagen mit einem roten Schutznetz umgeben, um loses Mauerwerk zu sichern. Dies geschah nach einer Begehung, bei der Mängel festgestellt wurden. Die Immobilienverwaltung des Freistaats informiert, dass auch Bauzäune errichtet wurden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Sicherheitsmaßnahmen und Sanierungsbedarf
Seit 2017 ist die Hindenburgkaserne ungenutzt, nachdem sie zuvor als Flüchtlingsunterkunft diente. Der Freistaat hat die Absicht, das Gebäude zu verkaufen, nachdem eine Ausschreibung zur Erbpacht im letzten Jahr gescheitert ist. Um einen Verkauf zu ermöglichen, sind jedoch erhebliche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Aktuelle Notmaßnahmen zur Sicherung der Statik umfassen Holzverbauungen an mehreren Gebäudeteilen des Gebäudes, dessen Kellergeschoss einst als Pferdestall diente.
Historische Relevanz und Nutzungsmöglichkeiten
Baujahr der Hindenburgkaserne war zwischen 1867 und 1870, und sie diente zunächst als Artilleriekaserne. Aus einem architektonischen Blickwinkel sind die Säulen des Gewölbes im Erdgeschoss besonders bemerkenswert, da sie aus Kanonenrohren bestehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räumlichkeiten als Flüchtlingsunterkunft und Notunterkunft genutzt. Die Stadt Augsburg hat angesichts des Zustands und der hohen Kosten für eine mögliche Übernahme des Gebäudes abgelehnt. Die Idee einer hochwertigen Wohnnutzung wurde in der Vergangenheit diskutiert, allerdings ohne konkrete Fortschritte.
Gesellschaftlicher Einfluss und Ausblick auf die Zukunft
Trotz der Vielzahl an Herausforderungen bleibt die Zukunft der Hindenburgkaserne ungewiss. Die Stadt möchte mehr sozialen Wohnraum schaffen, allerdings bedeutet der akute Sanierungsbedarf, dass Investitionen in die Hindenburgkaserne oft als weniger lohnend angesehen werden. Ende September läuft die Angebotsfrist für den Verkauf, und die Schicksale der alten Kasernen in Augsburg wecken bei der Bürgerschaft großes Interesse. Während einige Gebäude bereits zu Wohn- und Büroflächen umgebaut wurden, bleibt der Zugang zu diesem besonderen historisch bedeutsamen Bau fraglich. Die Diskussion wird weiterhin von der Frage dominiert, wie wichtig es ist, historische Stätten zu erhalten, während der Bedarf an modernem Wohnraum steigt.
– NAG