Aurich

Auf der Suche nach dem geheimen Bierrezept der Auricher Actien-Brauerei

Am 2. und 3. August findet auf dem Georgswall in Aurich das Bierfest statt, während die Ostfriesische Landschaft und das Historische Museum weiterhin das verlorene Bierrezept der historischen Actien-Brauerei suchen, um für eine geplante Ausstellung im Jahr 2026 authentische Braukunst und Geschmack zu bewahren.

Die Suche nach dem historischen Bierrezept der Auricher Actien-Brauerei verdeutlicht, wie wertvoll Traditionen in der Braukunst sind und was sie für die lokale Gemeinschaft bedeuten können. Während das Brauen von Bier in der heutigen Zeit oft mechanisiert und standardisiert wird, steckt hinter einem alten Rezept oft eine Geschichte, die mit der Identität einer Region verwoben ist.

Die Bedeutung der Bierrezept-Tradition

Das Endergebnis des Brauens, das beliebte Bier, ist oft das Resultat eines langen, kreativen Prozesses, der sich über Jahrzehnte entwickelt hat. Das Beispiel der Actien-Brauerei, die von der Fockenbollwerkstraße in Aurich bis zum Ersten Weltkrieg einen bemerkenswerten Einfluss auf die regionale Bierkultur hatte, zeigt, wie wichtig es ist, solche Traditionen zu bewahren. Die Ostfriesische Landschaft und das Historische Museum planen für 2026 eine Ausstellung, die sich genau mit dieser Thematik befassen soll.

Die Herausforderung der Rezeptsuche

Eine zentrale Herausforderung bei diesem Vorhaben ist das Fehlen des Bierrezepts. Dr. Jan Kegler, ein Archäologe und Experte für historische Braukunst, erklärt, dass ohne das überlieferte Rezept die Authentizität des ursprünglichen Geschmacks nicht wiederhergestellt werden kann. Insbesondere die genauen Zutaten und Details des Gärprozesses sind entscheidend. Sebastian Schatz, Sprecher der Ostfriesischen Landschaft, betont die Bedeutung der Nuancen, die beim Brauen entscheidend sind. Die Temperatur, die Dauer des Einmaischens und der Zeitpunkt der Hopfenzugabe können große Unterschiede im Geschmack ausmachen.

Erfahrungen moderner Brauer

Der professionelle Brauer Rene Krischer, der seit einem Vierteljahrhundert in Bagband das Ostfriesenbräu herstellt, erkennt in der Bedeutung des Originalrezepts die Grundlage seiner Arbeit. Er beschreibt, wie jede neue Biersorte auf einem Grundrezept basiert, das in einem langen Anpassungsprozess perfektioniert wird. „Das Ergebnis“, so Krischer, „ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und ständiger Anpassungen an natürliche Schwankungen.“ Auch er betont die Wichtigkeit eines Rezeptbuchs, ob digital oder ehemals auf Papier, um die Qualität und den Charakter des Biers zu sichern.

Der Weg zur Wiederentdeckung des Auricher Biers

Die anhaltende Suche nach dem historischen Rezept beleuchtet nicht nur die Herausforderungen der Braukunst, sondern auch das Interesse der Gemeinschaft an ihrer Geschichte. „Wo könnte das Rezept im Laufe der Zeit geblieben sein?“, fragt sich Krischer und wirft damit eine wichtige Frage auf, die viele in Aurich bewegt. Der Weg, die Wurzeln des Auricher Biers neu zu entdecken, könnte nicht nur eine Rückkehr zu alten Traditionen bedeuten, sondern auch der Gemeinschaft die Möglichkeit bieten, sich durch die Wiederentdeckung dieser Tradition zu vereinen und ihre Geschichte zu feiern.

Einblick in die Breite der Braukunst

In Aurich gibt es nicht nur die Tatsache, dass das Haus des ehemaligen Braumeisters erhalten geblieben ist, sondern auch die Erkenntnis, dass die Kunst des Bierbrauens ein Stück Kulturgeschichte darstellt. Im Historischen Museum in Aurich sind bereits einige Exponate rund um die Auricher Brauereien zu sehen, was das Interesse an dieser Facette der Geschichte weiter stärkt. Die Ausstellung im Jahr 2026 könnte somit sowohl für Einheimische als auch für Touristen einen wertvollen Einblick in die Brautraditionen und die wirtschaftliche Vergangenheit der Region bieten.

NAG

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