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Arlington-Mitarbeiter von Trump-Beratern verdrängt – US-Armee

Trump-Mitarbeiter sorgt für Skandal: Nationalfriedhofs-Wächterin in Arlington beiseite gedrängt, als Filmverbot ignoriert wird – laut US-Armee.

Ein Angestellter des Arlington National Cemetery wurde laut US-Armee von einem Mitarbeiter des Wahlkampfteams von Präsident Donald Trump „brüsk zur Seite geschoben“, als er versuchte, diese vor dem Filmen auf dem Gelände des Friedhofs zu warnen. Der Vorfall ereignete sich während einer Kranzniederlegung, an der Trump und seine Mitarbeiter teilnahmen. Die Armee erklärte, dass das Verhalten der Mitarbeiterin professionell und korrekt gewesen sei, jedoch unbegründeten Angriffen ausgesetzt war.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wurde der Regeln korrekten Verhaltens auf dem Friedhof betont, die politische Aktivitäten dort strikt untersagen. Trotz dessen bestritt das Wahlkampfteam von Trump die Anschuldigungen, indem es behauptete, die Erlaubnis der Familien der gefallenen Soldaten zum Filmen erhalten zu haben. Es wurde berichtet, dass der Vorfall der Polizei gemeldet wurde, die betroffene Mitarbeiterin jedoch darauf verzichtete, Anklage zu erheben.

Uneinigkeit über die Geschehnisse

Eine Erklärung des US-Armeesprechers bedauerte nicht nur den Vorfall, sondern kritisierte auch die unfaire Behandlung der Mitarbeiterin. Trotz dieses Statements lehnte das Wahlkampfteam sämtliche Vorwürfe ab und teilte mit, dass es bereit sei, Beweismaterial in Form von Videoaufnahmen zu veröffentlichen, die ihre Sicht der Dinge bestätigen würden. Einige dieser Aufnahmen wurden bereits in den sozialen Medien geteilt, wobei das angebliche Handgemenge nicht enthalten war.

Trump äußerte sich zu den Vorwürfen am Donnerstag auf einer Kundgebung in Michigan. Er behauptete, die Familien der gefallenen Soldaten hätten um ein gemeinsames Foto gebeten und dass er später erfuhr, dass ihm politisches Agieren vorgeworfen wurde. Trump erklärte: „Ich brauche keine weitere Publicity. Das eine, was ich zur Genüge kriege, ist Publicity.“ Unabhängige Berichte, beispielsweise von NPR, sprachen jedoch davon, dass Mitglieder seines Teams die Friedhofsmitarbeiterin verbal und physisch angegriffen hätten.

Widerspruch zwischen Aussagen und Regeln

Eine Stellungnahme von Steven Cheung, Sprecher Trumps, bezeichnete die Behauptungen als unwahr und fügte hinzu, dass die betroffene Person offensichtlich an einem psychischen Zusammenbruch gelitten habe, der zu dieser Konfrontation führte. Cheung wies darauf hin, dass ein privater Fotograf zugelassen war und dass das Verhalten der Friedhofsangestellten unangemessen war.

Vielleicht noch problematischer ist, dass US-Bundesgesetze politische Aktivitäten auf militärischen Friedhöfen strikt untersagen. Dies umfasst auch die Teilnahme von Fotografen, Inhaltsproduzenten oder anderen Personen, die direkt einen parteipolitischen Kandidaten unterstützen. Ein Sprecher des Arlington National Cemetery bestätigte gegenüber der BBC, dass Familien der Gefallenen nicht die Erlaubnis zu solchen Aktivitäten auf dem Friedhof geben können.

Veteranengruppen haben Trump scharf kritisiert und ihm vorgeworfen, die Gräber gefallener Soldaten für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen. Trotz der Unterstützung einiger Familienmitglieder, die bei der Zeremonie an Trumps Seite waren, stellt sich die Frage, inwieweit Trumps Handlungen den Respekt und die Würde der Gedenkstätte und der dort begrabenen Soldaten gewährleisten.

Utahs Gouverneur Spencer Cox, der ebenfalls an der Zeremonie teilnahm, geriet später unter Kritik, weil er ein Foto mit Trump und der Familie von Staff Sgt. Darin Hoover, einem der gefallenen Soldaten, für seine Wahlkampagne nutzte. Cox entschuldigte sich über X und stellte klar, dass dies keine Wahlkampfveranstaltung gewesen sei und das Foto nicht für Kampagnezwecke gedacht war.

Die Schwester von Master Sgt. Andrew Marckesano, dessen Grab sich neben dem von Sgt. Hoover befindet, äußerte sich ebenfalls zu diesem Thema. Sie forderte die Besucher auf, die Soldaten als wirkliche Personen zu sehen, die geehrt und respektiert werden müssen. Marckesano nahm sich 2020 nach sechs Afghanistan-Einsätzen das Leben. Ihre Bemerkungen verdeutlichen die Bedeutung des respektvollen Gedenkens und mahnen zur Einhaltung der Regeln auf dem Friedhof.

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