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Kamala Harris kritisiert Trump wegen Streit um Arlington-Friedhof

Trump und Harris krachen über angebliches Fehlverhalten am Arlington-Friedhof zusammen – Streit eskaliert!

In einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump gerieten beide Seiten wegen eines Vorfalls im Arlington National Cemetery aneinander. Der Vorfall zog weite Kreise und warf Fragen rund um Respekt und politische Nutznießung auf.

Kamala Harris, die erste gewählte Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten, äußerte starke Kritik an Donald Trump und beschuldigte ihn, den militärischen Friedhof für politische Zwecke missbraucht zu haben. „Ein Friedhof ist kein Ort für Politik“, so Harris in einer öffentlichen Stellungnahme.

Der Vorfall im Arlington National Cemetery

Anfang der Woche teilte die US-Armee mit, dass ein Mitarbeiter von Trumps Kampagne einen Arbeiter auf dem Arlington-Friedhof „brüsk zur Seite gestoßen“ habe. Der Mitarbeiter versuchte gerade, Trumps Team auf das Filmverbot auf dem Friedhof hinzuweisen. Das Ereignis fand im Rahmen eines Gedenkens an 13 US-Soldaten statt, die beim chaotischen Rückzug aus Afghanistan vor drei Jahren ums Leben gekommen waren.

Trump und seine Kampagne stritten ab, dass es zu einem solchen Vorfall gekommen sei, und behaupteten, sie seien von den Familien der gefallenen Soldaten eingeladen worden. „Trump hat heiligen Boden entweiht, nur um einen politischen Stunt hinzulegen“, sagte Harris in einem Social-Media-Beitrag. Dies war das erste Mal, dass sie sich zu der Kontroverse äußerte.

„Wenn es eine Sache gibt, auf die wir Amerikaner uns alle einigen können, dann ist es, dass unsere Veteranen, Militärfamilien und Dienstmitglieder geehrt, niemals verunglimpft und mit nichts weniger als unserem höchsten Respekt und Dankbarkeit behandelt werden sollten“, so Harris weiter.

Reaktionen und Gegenreaktionen

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan verteidigte Trump sich gegen die Vorwürfe und behauptete, er sei von den Familien der gefallenen Soldaten gebeten worden, für ein Foto zu posieren. „Ich gehe dorthin, sie bitten mich um ein Foto, und man sagt, ich würde Wahlkampf machen“, sagte Trump. „Das eine, was ich zur Genüge habe, ist Publicity. Ich brauche das nicht.“

Seine Kampagne veröffentlichte daraufhin eine Erklärung der Gold-Star-Familien – so nennt man in den USA die Familien von gefallenen Soldaten – die ihn eingeladen hatten. In der Erklärung hieß es, der ehemalige Präsident sei dort gewesen, um die Opfer ihrer Verwandten zu ehren und nicht, um politische Punkte zu sammeln. Sie stellten zudem klar, dass sie Harris vorwerfen, „diesen heiligen Moment in ein politisches Manöver verwandelt“ zu haben.

JD Vance, Trumps Wahlkampfpartner, nutzte die Gelegenheit, um die Biden-Administration für ihre Handhabung des Afghanistan-Rückzugs im Jahr 2021 zu kritisieren und ging scharf gegen Harris vor. „Drei Jahre ist es her, dass 13 mutige, unschuldige Amerikaner starben, und sie starben, weil Kamala Harris ihren Job verweigerte“, sagte Vance in einem Interview mit CBS News. „Kamala Harris kann zur Hölle fahren.“

Unterschiedliche Darstellungen

Wie NPR berichtete, wurden zwei Mitarbeiter von Trumps Kampagne beschuldigt, eine Friedhofsmitarbeiterin verbal misshandelt und weggestoßen zu haben, als sie versuchte einzugreifen. Laut Gesetz ist die Nutzung des Friedhofs für politische Kampagnen verboten, und die US-Armee erklärte, die Teilnehmer seien vorab über die Regeln informiert worden.

Ein Sprecher der US-Armee bezeichnete den Vorfall als „bedauerlich“ und fügte hinzu, es sei ebenfalls bedauerlich, dass die Professionalität der ANC-Mitarbeiterin ungerecht angegriffen worden sei. Die Trump-Kampagne dementierte, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sei, und drohte mit der Veröffentlichung von Filmmaterial, sollten solche „verleumderischen Behauptungen“ gemacht werden.

Hausdemokraten forderten inzwischen die US-Armee auf, einen Bericht zu dem Vorfall zu erstellen und eine „vollständige Darstellung“ dessen, was geschehen ist, vorzulegen. Der Vorfall im Arlington National Cemetery rückt die laufenden Spannungen im Vorfeld der nächsten Präsidentschaftswahlen ins Rampenlicht und zeigt einmal mehr, wie tief die Gräben zwischen den politischen Lagern in den USA verlaufen.

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