Donald Trump hat kürzlich Robert F. Kennedy Jr. und Tulsi Gabbard in sein Übergangsteam berufen, nur wenige Tage nachdem die beiden ehemaligen Demokraten seine Kampagne unterstützt hatten. Dies markiert eine bemerkenswerte politische Entwicklung in der aktuellen US-Präsidentschaftswahl und bringt frischen Wind in die politische Landschaft.
Ms. Gabbard, eine frühere Kongressabgeordnete und Militärveteranin, hatte 2020 einen vergeblichen Versuch unternommen, die demokratische Präsidentschaftskandidatur zu gewinnen, bevor sie sich von der Partei distanzierte. Seit ihrem Austritt aus der Demokratischen Partei im Jahr 2022 kritisierte sie häufig die „Wokeness“ der Partei.
Von Demokraten zu Trump-Unterstützern
Robert F. Kennedy Jr. begann seinen aktuellen Wahlkampf zunächst mit dem Ziel, die demokratische Nominierung zu gewinnen, trat jedoch später als unabhängiger Kandidat an, bevor er seine Kampagne abbrach und Trump unterstützte. Trotz seiner langjährigen Positionen als Umweltaktivist und Befürworter progressiver Politik entschied sich Kennedy letztlich für die Unterstützung des republikanischen Kandidaten.
Die Ernennung von Gabbard und Kennedy in das Übergangsteam erfolgte inmitten einer Welle von Kritik und Unterstützung aus verschiedenen politischen Lagern. Über 200 Republikaner, die unter früheren Präsidenten und Parteiführern gedient hatten, stellten sich hingegen auf die Seite von Trumps Rivalin, Kamala Harris. In einem offenen Brief äußerten sich frühere Mitarbeiter von George H.W. Bush und George W. Bush sowie die Senatoren John McCain und Mitt Romney besorgt über die Auswirkungen einer weiteren Trump-Administration auf die amerikanische Demokratie.
Das Trump-Team betonte hingegen, dass die Unterstützung durch die ehemaligen Demokraten ein Zeichen sei, dass die Kampagne überparteigrenzende Unterstützung gewinne. Brian Hughes, ein leitender Berater der Trump-Kampagne, erklärte: „Wir freuen uns darauf, ihre kraftvollen Stimmen im Team zu haben, während wir daran arbeiten, Amerikas Größe wiederherzustellen.“
Ein Ereignis mit viel Symbolkraft
Am Montag begrüßte Trump Ms. Gabbard auf einer Bühne in Detroit, einer Schlüsselregion im Swing-Staat Michigan. Die Veranstaltung hatte einen symbolischen Charakter, da sie dem Gedenken an US-Soldaten gewidmet war, die bei einem Angriff in Afghanistan drei Jahre zuvor ums Leben gekommen waren. Gabbard nutzte die Gelegenheit, um die Biden-Administration scharf zu kritisieren.
In ihrer Rede in Michigan appellierte Gabbard an Demokraten, Republikaner und Unabhängige, Trump bei der Wahl im November zu unterstützen. Sie betonte, dass dies eine Frage des „Rettens unseres Landes und des Dienens dem Volk“ sei. Dies unterstreicht ihren bemerkenswerten politischen Wandel von einer progressiven Demokratin zu einer vehementen Unterstützerin Trumps.
Kennedy hingegen beendete seinen unabhängigen Präsidentschaftswahlkampf am Freitag und unterstützte Trump, indem er an einer Kundgebung in Arizona teilnahm. Trump hatte Kennedy noch vor wenigen Monaten als „Radikalen Linken Wahnsinnigen“ bezeichnet, was die politische Dynamik und die überraschenden Wendungen in diesem Wahlzyklus weiter verdeutlicht.
Trotz erheblicher Kritik, sowohl von Seiten der Demokraten als auch von einigen Republikanern, bleibt die Unterstützung durch Gabbard und Kennedy ein wesentlicher Bestandteil der Trump-Kampagne. Alex Floyd, der Rapid Response Director der Demokratischen Partei, kommentierte die Entwicklungen scharf und nannte Gabbard und Kennedy „Extremisten“, die Trumps Kampagne nur weiter belasten würden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neuen Allianzen auf das Wahlergebnis auswirken werden. Eines ist jedoch sicher: Die politische Bühne in den USA wird weiterhin von unvorhersehbaren Entwicklungen geprägt sein.