Widerstand
Betriebsrat von ZF plant bundesweiten Aktionstag gegen Stellenabbau
Der geplante Stellenabbau beim Autobauer ZF sorgt für aufgewühlte Gemüter innerhalb der Belegschaft und hat die Gewerkschaft IG Metall sowie den Betriebsrat zu einer umfassenden Reaktion veranlasst. Der Betriebsratsvorsitzende Mario Kläs äußerte, dass er und seine Kollegen nicht bereit seien, die Kündigungspläne des Unternehmens einfach hinzunehmen.
Emotionale Reaktionen der Belegschaft
Bei einer kürzlich abgehaltenen Betriebsversammlung brach die Wut der Mitarbeiter besonders unter denjenigen mit befristeten Verträgen hervor. Diese Kolleginnen und Kollegen, etwa 1.000 an der Zahl, fühlen sich von den angekündigten Plänen besonders betroffen, da sie von der bis Ende 2025 gesicherten Beschäftigung nicht profitieren werden. Ein Mitarbeiter zeige sich entsetzt: „Das geht nicht, wie ihr mit uns umgeht!“, spiegelte Kläs die Emotionen der Belegschaft wider. Diese Unsicherheit hat eine emotionale Atmosphäre in der Belegschaft geschaffen.
Planungen für den Standort Saarbrücken
Trotz der angedrohten Entlassungen hat ZF die Ausweitung seiner Produktionskapazitäten in Saarbrücken bekanntgegeben, mit der Einführung zweier neuer elektrischer Pkw-Achsen. Andreas Hubbuch, der Standortleiter, betonte, dass diese Maßnahme mindestens 300 Arbeitsplätze sicherstellt. Diese Investitionen stehen jedoch im direkten Zusammenhang mit der „Notwendigkeit einer strukturellen Anpassung“ des Standorts, die nach den Worten des Unternehmens weiterhin notwendig sei.
Anhaltender Dialog gefordert
Im Gespräch mit der Presse stellt Kläs klar, dass der Personalabbau nicht die Lösung für die Herausforderungen des Unternehmens darstellt. Er appelliert an das Management, die Fachkräfte weiterhin zu schätzen und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen, die sowohl den Standort als auch die Beschäftigten berücksichtigen. Der Betriebsrat ist bereit, alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erörtern, um die bestehenden emanzipatorischen Pläne und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Bundesweiter Aktionstag geplant
Um ihrer Ablehnung gegen den massiven Personalabbaus Ausdruck zu verleihen, haben die Arbeitnehmervertreter einen bundesweiten Aktionstag für den 10. September angekündigt. Dies sei eine notwendige Maßnahme, um Solidarität zu zeigen und Druck auf die Unternehmensleitung auszuüben. „Wir müssen unseren Standpunkt klar machen, wenn das Unternehmen nicht umgehend auf unsere Bedenken reagiert“, betonte Kläs.
Die Rolle der Politik
Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke erklärte, dass die Landesregierung das Vorhaben zur Förderung des Standorts Saarbrücken mit 250 Millionen Euro unterstützen wolle, vorausgesetzt, es wird auch „höchste Beschäftigungssicherung“ gewährleistet. Dies zeigt die Relevanz des Themas nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die regionale Wirtschaft und stützt die Dringlichkeit eines dialogorientierten Ansatzes.
Die kommenden Wochen werden darüber entscheiden, ob ZF die Signale der Belegschaft und der Gewerkschaft ernst nimmt, oder ob die Planungen für den Arbeitsplatzabbau unverändert fortgesetzt werden. Die Situation bleibt angespannt und die Erwartungen an das Unternehmen hoch.