Milliardenkosten zwingen VW und Porsche SE zu Kurskorrekturen
Die Prognosen für Volkswagen und die Dachholding Porsche SE wurden aufgrund unerwarteter Milliardenkosten nach unten korrigiert. Neben einer schwachen Nachfrage nach den Elektro-SUVs der Q8-Modellfamilie von Audi belasten auch Kosten für Personalabbau bei VW die Unternehmen.
Die Volkswagen-Vorzüge gaben aufgrund dieser Entwicklungen leicht um 0,14 Prozent nach, während die Porsche-SE-Titel sich um 0,3 Prozent verteuerten. Beide Unternehmen sind im DAX gelistet und stehen vor finanziellen Herausforderungen.
Die Belastungen von 2,6 Milliarden Euro, darunter Rückstellungen für den Personalabbau bei VW sowie Umbau- und Schließungskosten des Audi-Werks in Brüssel, führen dazu, dass nur noch 6,5 bis 7,0 Prozent des Umsatzes als operatives Ergebnis beim Volkswagen-Konzern verbleiben könnten. Die restlichen Kosten resultieren aus Währungsverlusten und Geschäftsaufgaben, wie der Schließung des Gasturbinengeschäfts von VW-Tochter MAN Energy Solutions.
Audi erwägt Produktionsstopp in Brüssel aufgrund von Herausforderungen am Standort
Die schwache Nachfrage nach den Q8-Modellen in Brüssel führt dazu, dass Audi betrachtet, die Produktion vorzeitig zu beenden. Es gilt, sozialverträgliche Lösungen für die rund 3.000 Mitarbeiter zu finden. Die geplante Schließung des Werks würde betriebsbedingte Kündigungen zur Folge haben, falls keine Alternativen gefunden werden.
Neben den Problemen bei Audi belasten weitere Faktoren die Gewinne von Volkswagen. Die Marke Sport Luxury um Porsche und der Lkw-Bereich um die Nutzfahrzeugholding TRATON bleiben jedoch von den finanziellen Belastungen verschont. Die Konzernprognose für Auslieferungen und Umsatz bleibt trotz der Herausforderungen bestehen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Volkswagen am 1. August die Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorlegen wird. Die Rückstellungen für Aufhebungsverträge werden bereits im zweiten Quartal verbucht, während die zusätzlichen Belastungen voraussichtlich erst im dritten Quartal ersichtlich werden.
Gericht verurteilt VW zu Schadenersatzzahlung an Ex-Partner Gaz
Ein russisches Gericht hat Volkswagen zu einer Schadenersatzzahlung an seinen ehemaligen Partner Gaz in Höhe von 16,9 Milliarden Rubel verurteilt. Das Urteil erging aufgrund des Rückzugs von VW aus Russland und der Kündigung der Kooperation mit Gaz. Die Produktion in den russischen Werken, darunter auch in Nischni Nowgorod, war eingestellt worden, nachdem sich die USA sanktionenbedingt gegen Gaz positionierten.
Die finanziellen Verluste durch diese Entscheidungen haben weitreichende Folgen, die auch die Beziehung zwischen VW und Gaz nachhaltig verändert haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Unternehmen auf diese Entwicklungen reagieren und welche weiteren Schritte sie unternehmen werden.
– NAG