Bad Dürkheim

Entnahme von Kois: Tierschutz in Gefahr oder Notwendigkeit für den Isenachweiher?

Der Angelsport-Club Isenach entnimmt seit Kurzem Koikarpfen aus dem Isenachweiher, um potenzielle Gefahren für das Ökosystem zu minimieren, nachdem Tierschützer die Zierfische als Bedrohung für gefährdete Arten identifiziert haben.

Herausforderung und Verantwortung: Der Angelsport-Club Isenach engagiert sich für die Pflege des Isenachweihers

Wichtigkeit der ökologischen Balance

Im Isenachweiher, einem kleinen Gewässer, das Teil des Naturraums Bad Dürkheim ist, steht die Ökologie im Fokus der Aufmerksamkeit. Der Angelsport-Club Isenach hat sich dazu entschlossen, aus diesem Gewässer nicht einheimische Koikarpfen zu entnehmen, die im Laufe der Jahre angesiedelt wurden. Diese Maßnahmen kommen besonders in den Blickpunkt, da Tierschützer warnen, die Zierfische könnten die nativen Arten gefährden.

Der Stand der Dinge: Karpfenentnahme im Gange

Bisher hat der Angelsport-Club nur einige der geschätzten 20 Koikarpfen aus dem Gewässer entnommen. Dies gestaltet sich als Herausforderung, da die Fische aufgrund der kalten Wassertemperaturen, die im Sommer maximal bei 14 bis 15 Grad Celsius liegen, einen verlangsamten Stoffwechsel haben. In diesem Zustand sind sie schwerer zu fangen, und es werden spezielle Lockmittel benötigt, um die Tiere zu erreichen. Der Vorsitzende des Clubs, Jens Rosenthal, betont, dass der Verein jedes Tier nur dann entnimmt, wenn eine geeignete Unterbringung, beispielsweise in einem privaten Zierteich, vorhanden ist.

Auswirkungen auf die Tierwelt und die Verantwortung der Angler

Die Besorgnis über die Auswirkungen der Koikarpfen auf das Ökosystem wird von der Tierschutzorganisation Pollichia geäußert. Sie argumentiert, dass die Kois durch das Essen von Laich gefährdeter Arten und das Aufwühlen des Gewässerbodens die Wasserqualität verschlechtern können. In der Sichtweise des Angelsport-Clubs hingegen stellt man keine Gefahr fest. Rosenthal erklärt, dass die Karpfen sich bei den gegebenen Wassertemperaturen nicht vermehren würden. „Das Gewässer ist für die Karpfen nicht geeignet“, sagt er und verweist darauf, dass nur neue Tiere, die ausgesetzt werden, zur Vermehrung führen könnten.

Die Rolle des Angelsports im Naturschutz

Diese Situation wirft ein Licht auf die komplexe Beziehung zwischen Angelsport und Naturschutz. Angler sind oft auch Naturschützer, da sie ein Interesse daran haben, die Gewässer und deren Ökosystem zu erhalten. Durch die vorsichtige Entnahme nicht heimischer Arten leisten sie einen Beitrag zum Schutz der natürlichen Biodiversität. Solche Maßnahmen erfordern jedoch auch eine große Verantwortung, und die Diskussion über den richtigen Umgang mit heimischen und nicht heimischen Fischarten wird zunehmend wichtiger.

Das Engagement des Angelsport-Clubs Isenach zeigt, dass der Umgang mit Gewässern nicht nur eine Frage des Angelns ist, sondern auch der Verantwortung gegenüber der Umwelt und den darin lebenden Arten. In Anbetracht der Vielfalt an Herausforderungen, die in der Natur bestehen, ist es wichtig, das Gleichgewicht zu wahren und durch informierte Entscheidungen einen positiven Einfluss auf das Ökosystem auszuüben.

NAG

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