Erinnerung an Verschwundenes: Die Wirkung der Absiedlung auf die Region
Die Geschichte der Absiedlungen im Zuge des Truppenübungsplatzes Wildflecken ist mehr als nur ein Kapitel der Vergangenheit; sie stellt einen tiefen Einschnitt in das Leben vieler Menschen und deren Gemeinschaften dar. Etwa 2600 Bewohner, einschließlich der Familie Müller, wurden 1938 ihrer Heimat, dem Dorf Silberhof, betrachtet. Sie mussten wegziehen, weil der Platz für militärische Übungen benötigt wurde.
Die Bedeutung der Ausstellung „Heimatgeschichte hautnah“
Die aktuelle Ausstellung, die sowohl in Oberbach als auch in Bad Brückenau zu sehen sein wird, zielt darauf ab, das Erbe dieser verschwundenen Orte lebendig zu halten. Sie liefert Einblicke in das Leben der Menschen, die einst in der Region lebten, und beleuchtet die tragischen Schicksale, die aus der erzwungenen Umsiedlung resultierten. Walter Kömpel, der zusammen mit Matthias Elm an der Erstellung der Ausstellung arbeitete, hebt hervor: „Manche haben sich nie mehr zurechtgefunden in ihrer neuen Heimat. Es gab schon tragische Schicksale.“
Das Vermächtnis der Gemeinschaft
Die Ausstellung beschäftigt sich nicht nur mit den Geschichten der umsiedelten Menschen, sondern bewahrt auch ihre Erinnerung. Viele Bewohner, wie die Familie Müller, nahmen Erinnerungsstücke aus Silberhof mit, darunter Möbel und ein kleines Heimatbüchlein mit dem Bild ihres einstigen Hauses. Diese persönlichen Geschichten sind eng verbunden mit der Identität der heutigen Einwohner, die oft noch biographische Verbindungen zu den abgesiedelten Orten haben.
Öffnungszeiten und Veranstaltungsorte
- Oberbach: Die Ausstellung „Heimatgeschichte hautnah“ ist bis zum 8. September im Haus der Schwarzen Berge von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
- Bad Brückenau: Ab dem 10. September bis zum 6. Oktober wird die Ausstellung in der Georgihalle täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen sein. Die Eröffnung findet am 9. September um 18.30 Uhr statt, begleitet von Bürgermeister Jan Marberg und Walter Kömpel, der Führungen anbieten wird.
Eine bleibende Erinnerung und deren Tragweite
Die Erhaltung des Wissens um die verschwundenen Orte wird als unerlässlich angesehen. Mehrere Chroniken wurden bereits erstellt und plakatieren die eindrücklichen Geschichten der Vergangenheit. Kömpel bedauert, dass der Platz auf den einzelnen Tafeln beschränkt ist, da viel mehr Geschichten zu erzählen sind: „Es gibt viel mehr zu erzählen.“
Reflexion über die Auswirkungen der Absiedlung
Die verstreuten Erinnerungen und die biographischen Verknüpfungen zu den einstigen Dörfern zeigen, dass der Verlust einer Heimat ein universelles und allgegenwärtiges Thema ist. Die Umstände der Absiedlung haben die historischen Lebensstrukturen in der Region nachhaltig beeinflusst. Michaela Queck vom Kulturbüro Bad Brückenau erklärt abschließend: „Der Verlust der Heimat ist ein nicht zu unterschätzender Eingriff, der die Region geprägt hat.“