Bad Kissingen

Würzburgs Stadtrat vor entscheidender ÖPNV-Wende: Zukunft des Verkehrsverbunds auf der Kippe

Würzburg könnte am Donnerstag überraschend seine Zustimmung zum wichtigen Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken (NVM) verweigern, was katastrophale Folgen für die Region und den geplanten Start im Januar 2025 hätte, da die Stadt aufgrund von wirtschaftlichen Bedenken und ungeklärten finanziellen Rahmenbedingungen um ihren Einfluss und potenzielle Nachteile fürchtet.

Am Donnerstag wird eine entscheidende Sitzung des Würzburger Stadtrats stattfinden, bei der über den möglichen Beitritt zum Nahverkehrsverbund Mainfranken (NVM) entschieden wird. Diese Entscheidung könnte grundlegende Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur in der Region haben. Alle Augen sind auf Oberbürgermeister Christian Schuchardt gerichtet, der eine Ablehnung der Verträge vorgeschlagen hat, was für andere Städte und Landkreise überraschend käme.

Hintergrund der Verhandlungen

Sechs Jahre lang haben die Regierungsvertreter von Unterfranken, sowie die beteiligten Landkreise und Städte an einer Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs gearbeitet. Die Zustimmung aller Beteiligten war zuvor einstimmig erteilt worden, und ein geplanter Start des neuen Verkehrsverbunds war für Januar 2025 vorgesehen. Diese lange Planungszeit verwundert umso mehr, da Würzburg nun ein plötzliches Umdenken signalisiert.

Wirtschaftliche Bedenken der Stadt

Gründe für die mögliche Ablehnung scheinen vor allem wirtschaftlicher Natur zu sein. Der Konzern Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV), zu dem die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) gehört, hat Bedenken geäußert, dass durch den neuen Verbund finanzielle Nachteile entstehen könnten. So sei in den bisherigen Verhandlungen nicht ausreichend geklärt worden, wie potenzielle wirtschaftliche Einbußen ausgeglichen werden sollen.

Die Folgen eines möglichen Ausstiegs

Die Auswirkungen einer Ablehnung der Verträge wären massiv, nicht nur für die Stadt Würzburg, sondern für die gesamte Region. Landrätin Tamara Bischof aus Kitzingen beschreibt die drohende Situation als „verheerend“ und hebt hervor, dass der bestehende Verkehrsverbund in Gefahr wäre. Dies könnte bedeuten, dass notwendige staatliche Zuschüsse entfallen und bereits ausgezahlte Fördermittel zurückgezahlt werden müssten.

Entscheidungsfindung im Stillen

Die Tatsache, dass eine solch bedeutende Entscheidung hinter verschlossenen Türen stattfinden soll, wird von der Stadt mit der Wahrung wirtschaftlicher Interessen und dem Schutz von Betriebsgeheimnissen begründet. Dies wirft Fragen zur Transparenz des Verfahrens auf und könnte das Vertrauen der Bürger beeinträchtigen.

Ein Appell an die Verantwortlichen

In der Pressemitteilung der Stadtverwaltung wird zwar betont, dass an der Klärung bestehender Einwände gearbeitet wird, jedoch bleibt abzuwarten, ob diese Bemühungen ausreichen werden, um die Entscheidung des Stadtrats zu beeinflussen. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die umliegenden Landkreise fragen sich, ob Würzburg sein Engagement aufrechterhalten wird oder ob der öffentliche Nahverkehr in der Region einen herben Rückschlag erleben wird.

NAG

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