Bad Kreuznach

Katzenalarm in der Region: Überfüllte Tierheime und Hilferufe der Tierschützer

Am Weltkatzentag alarmieren Tierschützer in Bingen über die Überpopulation von Katzen in Tierheimen und appellieren an die Öffentlichkeit, Verantwortung zu übernehmen und dringend benötigte Katzenschutzverordnungen einzuführen, um das Elend der verwaisten Tiere zu lindern.

Am Weltkatzentag wird erneut auf die kritische Lage von Katzen in der Region Bingen hingewiesen. Tierschützer bangen um die Zukunft zahlreicher Katzen, die in Tierheimen untergebracht sind und auf ein neues Zuhause hoffen. Die Situation spiegelt ein größeres Problem wider: Die unkontrollierte Vermehrung und fehlende Verantwortung mancher Tierhalter.

Verantwortungslose Tierhaltung als Hauptursache

Ein zentrales Problem im Umgang mit Katzen liegt in der unzureichenden Kastration. Tierschützer wie Petra Cataldi vom Tierschutzverein Mensch und Tier (M.u.T.) zeigen auf, dass viele Katzen in der Region unversorgt bleiben, weil keine Maßnahmen zur Geburtenkontrolle ergriffen werden. Neugeborene Kätzchen werden oft ausgesetzt, sobald die Kosten für den Tierarzt steigen oder die Tiere geschlechtsreif werden. Dies führt dazu, dass immer mehr Tiere in die Notauffangstation gelangen.

Überfüllung der Tierheime

Die Überfüllung der Tierheime ist nicht nur ein lokales Problem. In Worms betreut das Tierheim Christiane Gumpert aktuell 100 Katzen, darunter sowohl junge „Babys“ als auch erwachsene Tiere. In der Region Mainz und Bad Kreuznach wie auch in Bingen müssen die Tierheime gravierende Engpässe aufgrund der steigenden Zahl an verwilderten Katzen bewältigen. Der Appell von Tierschützern richtet sich an die Verantwortung der Tierbesitzer.

Die Rolle der Tierschutzvereine

Trotz der Herausforderungen leisten Tierschutzvereine wie M.u.T. unermüdliche Arbeit. In ihrer Auffangstation in Bingen werden aufgegriffene Katzen medizinisch versorgt und auf ihre Vermittlung vorbereitet. Allerdings kommen immer mehr Katzen in die Anstalt, die nach einer Weitervermittlung suchen. „Wir veröffentlichen alle Fundtiere online“, erklärt Cataldi. „Doch der Zustrom ist so hoch, dass wir oft nicht genug Platz haben.“ Jeder Neuzugang bedeutet zusätzliche Kosten für Impfungen, Kastrationen und ärztliche Behandlungen, die oft durch Spenden abgedeckt werden müssen.

Initiativen zur Verbesserung der Situation

Um der Vielzahl an Fundkatzen Herr zu werden, fordern Tierschützer eine Katzenschutzverordnung in jeder Kommune. Eine solche Verordnung würde verpflichtende Maßnahmen zur Registrierung und Kastration von Freigängern festlegen. „Das könnte uns schützen und die Nachverfolgbarkeit der Fundtiere verbessern“, meint Cataldi. Im besten Fall würde dies dazu führen, dass weniger Tiere ohne Aufsicht in die Freiheit entlassen werden.

Krankheiten durch unkontrollierte Vermehrung

Tierschützer warnen auch vor der gesundheitlichen Gefährdung durch Krankheiten. Verwaiste Katzen sind häufig nicht gegen Katzenschnupfen oder sogar Katzenaids immun, was durch eine mangelnde medizinische Versorgung zu einem ernsthaften Problem in der Region führt. Viele der Katzen in den Auffangstationen sind noch sehr jung und verletzlich. Personen wie Petra Cataldi berichten immer wieder von tragischen Schicksalen.

Spendenaufrufe und gemeinsame Verantwortung

Die Zukunft der Katzen in Bingen hängt auch von der Initiative der Bürger ab. Spendenaufrufe sind notwendig, um die finanzielle Basis der Tierschutzvereine zu sichern. „Dank der Unterstützung der Menschen konnten wir verwilderte Katzen kastrieren und versorgen“, so Cataldi. Doch die Suche nach verantwortungsbewussten Katzenhaltern ist ebenso wichtig. Jedes Tier hat ein Recht auf ein schönes Zuhause. Der Weltkatzentag soll ein Anlass sein, über den richtigen Umgang mit unseren tierischen Begleitern nachzudenken und die eigene Verantwortung ernst zu nehmen.

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