In den bayerischen Alpen, genauer gesagt an der Blombergbahn, haben Sicherheitskräfte und der Liftbetrieb eine wichtige Übung zur Bergung von Passagieren durchgeführt. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass im Falle eines echten Notfalls alle Beteiligten gut vorbereitet sind und schnell handeln können.
Ein perfekter Sommertag wird zum Notfalltraining
Am Nachmittag eines heißen Julitages, als die Temperaturen über 25 Grad Celsius stiegen, wurden 60 Passagiere in einem Doppelsessellift plötzlich mit einer technischen Störung konfrontiert. Der Lift wurde zum Stillstand gebracht, und die Fahrgäste schwebten zwölf Meter über dem Boden. Eine eindringliche Warnung durch die Lautsprecher forderte sie dazu auf, Ruhe zu bewahren und auf keinen Fall zu springen.
Zusammenarbeit von Feuerwehr und Bergwacht
Die groß angelegte Übung war das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Bergwacht, der Feuerwehr Wackersberg und den Mitarbeitern der Blombergbahn. Der Betriebsleiter Hannes Zintel betonte, dass die Übung als „Maximalfall“ konzipiert war, um alle gemeinsam erforderlichen Abläufe im Ernstfall zu testen. Während einer großen Übung wie dieser, die alle fünf bis sechs Jahre stattfindet, müssen die Einsatzkräfte eng zusammenarbeiten, um das Wohl der Passagiere sicherzustellen.
Effektives Training zur Sicherheit der Fahrgäste
Die Übungen fanden entlang der 1,8 Kilometer langen Lifttrasse statt, die für ihre 24 Stützen bekannt ist. Feuerwehrkräfte kletterten hoch, um Spezialleitern an den Sesseln zu befestigen, und mussten sicherstellen, dass sie Fahrgäste in verschiedenen Höhen sicher in den Boden abseilen konnten. Ein limitierender Faktor war, dass die Leitern nur bis zu acht Meter lang sind. Für Passagiere in größerer Höhe übernahm das Team des Liftunternehmens die LIFT-Operation.
Die Reaktionen der Teilnehmer
Die Übung brachte auch viele Emotionen zum Vorschein, besonders bei den Teilnehmern, die sich mutig aus dem Lift retten ließen. „Das war spannend und super-professionell abgelaufen“, meinte der 13-jährige Maxi Erk, der als erfahrener Kletterer keine Angst hatte, sich abzulassen. Für viele wie die Bairawieserin Simone Böttcher war es eine Gelegenheit, ihre Ängste abzubauen. Nach der Übung äußerte sie, dass sie sich jetzt sicherer fühle und wisse, was im Notfall passieren würde.
Seltene Notfälle erfordern umfassende Vorbereitung
Das Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen ist hoch: Laut Zintel gab es in den letzten 53 Jahren nur zwei echte Notfälle mit jeweils nur vier Fahrgästen. Die Vorschriften nach dem bayerischen Eisenbahn- und Seilbahngesetz stellen hohe Anforderungen an die Sicherheitsmaßnahmen, was dazu führt, dass derartige Bergungen äußerst selten sind. Bei einem Stillstand des Lifts kann dieser in fast allen Fällen durch Notstromaggregate wieder in Betrieb genommen werden.
Ein positives Erlebnis für alle
Ein besonderer Dank galt den Teilnehmern der Übung, die nach erfolgreichem Abschluss mit Freikarten und kleinen Präsenten für ihren Mut belohnt wurden. Diese Erfahrung stärkt nicht nur das Vertrauen in die Sicherheit der Seilbahnen, sondern fördert auch ein Gefühl der Gemeinschaft unter den Bewohnern der Region.
– NAG