Stärkung der Unternehmenssicherheit in Baden-Württemberg
Im Zuge der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe wird der Schutz von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg zunehmend als vorrangig betrachtet. Der neue „CyberSicherheitsCheck für KMU“ zielt darauf ab, diese Firmen bei der Verbesserung ihrer Cybersicherheit zu unterstützen. Dies ist entscheidend, denn KMU bilden das wirtschaftliche Rückgrat des Landes.
Hintergrund und Entwicklung des Beratungsangebots
Das Konzept entstand aus einem Forschungsprojekt, das im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg durchgeführt wurde. Dabei wurden die Bedürfnisse der KMU bezüglich Cybersicherheit untersucht. Diese Erkenntnisse mündeten in einen maßgeschneiderten Beratungsansatz, der auf Standards des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik basiert.
„Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass in kleinen Unternehmen oft der nötige Überblick über Cybersicherheitsrisiken fehlt“, erklärte Prof. Dr. Christoph Karg von der Hochschule Aalen. Das Beratungsangebot wird von geschulten Beratern der Industrie- und Handelskammern in einer einstündigen Erstberatung umgesetzt.
Gemeinsame Anstrengungen für mehr Sicherheit
Bei der Vorstellung des neuen Programms betonte Thomas Strobl, der stellvertretende Ministerpräsident Baden-Württembergs, dass Cybersicherheit ein Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung sei. Er hob hervor, wie wichtig es sei, dass die Führungskräfte in den KMU für dieses Thema sensibilisiert werden. „Die Cyberangriffe nehmen zu, und sie sind eine ernstzunehmende Bedrohung – nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für kleinere Betriebe“, fügte er hinzu.
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit der Unterstützung für diese Unternehmen und bezeichnete die Initiative als unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu sichern.
Inhalte des CyberSicherheitsChecks
Die Beratung richtet sich auf die wesentlichen Handlungsfelder der Cyber-Resilienz. Hierbei wird der aktuelle Sicherheitsstatus des Unternehmens ermittelt und bei Bedarf eine tiefere Analyse durch IT-Dienstleister angeboten. Laut Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, ist es wichtig, diesen Prozess lokal und gezielt umzusetzen, um die Akzeptanz und Wirksamkeit des Angebots zu gewährleisten.
Konkrete Hilfe im Ernstfall
Zusätzlich zur Prävention bietet die Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg Unterstützung im Ernstfall. Unternehmen, Behörden und Bürger können rund um die Uhr Hilfe anfordern, wenn der Verdacht auf einen Cyberangriff besteht. Es ist wichtig, dass Betroffene schnell handeln und Anzeige erstatten, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Fazit und Ausblick
Mit dem „CyberSicherheitsCheck für KMU“ wird ein umfassendes Beratungsangebot geschaffen, das den spezifischen Bedürfnissen der Unternehmen gerecht wird. Die Initiative könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für Cybersicherheit zu schärfen und somit die Widerstandsfähigkeit der KMU in Baden-Württemberg zu erhöhen. Für weiterführende Informationen stehen die Webseiten der Cybersicherheitsagentur und des Landeskriminalamts zur Verfügung.