Baden-Baden

„Krematorium Baden: Erlöse aus Implantaten für wohltätige Hilfsprojekte“

Das Krematorium Baden entfernt nach der Feuerbestattung Implantate von Verstorbenen, verkauft das Metall und spendet die Erlöse von insgesamt 75.000 Franken für gemeinnützige Zwecke, was einen positiven Beitrag für die Gemeinschaft darstellt.

Die Praktiken in Krematorien sind oft ein sensibles Thema, jedoch hat das Krematorium Baden durch eine besondere Maßnahme positive Aufmerksamkeit erregt. Das Krematorium entfernt nach dem Verbrennungsprozess die metallischen Implantate der Verstorbenen und erzielt durch deren Verkauf signifikante Erlöse, die schließlich in die Gemeinde zurückfließen. Diese Initiative ist nicht nur finanziell vorteilhaft, sondern hat auch soziale Auswirkungen, indem sie gemeinnützige Projekte unterstützt.

Implantate und deren Bedeutung

Das Entfernen und der Verkauf von Implantaten, wie künstlichen Hüft- oder Kniegelenken, ist ein regulierter Prozess, der im Einklang mit einem Verhaltenskodex des Schweizerischen Verbandes für Feuerbestattungen durchgeführt wird. Laut Thomas Stirnemann, dem Geschäftsführer des Krematoriums, handelt es sich hierbei oftmals um wertvolle Metalle, die nach dem Verbrennen der Verstorbenen zurückgewonnen werden. Dies ist nicht nur eine praktische, sondern auch eine ethische Maßnahme, da Angehörige die Möglichkeit haben, die Implantate zurückzufordern.

Finanzielle Unterstützung für die Gemeinschaft

Das Krematorium Baden hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 75.000 Franken erzielt, der nun den Verbandsgemeinden zur Verfügung steht. Zwei Drittel dieses Erlöses dürfen für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Dies ermöglicht es, soziale Projekte zu unterstützen, wie zum Beispiel die Sanierung der Gassenküche des Sozialwerks Hope in Baden. Deborah Schenker, die Geschäftsführerin von Hope, bezeichnete die Herkunft der Spende zwar als zunächst makaber, betont jedoch den positiven Aspekt, dass die Gelder dem Gemeinwohl zugutekommen.

Öffentliche Wahrnehmung und Reaktionen

Die Methodik des Krematoriums hat auch eine Debatte über ethische Grenzen und die Wahrnehmung von Kremationen angestoßen. Der Gedanke, dass durch den Verkauf von Implantaten Geld für einen guten Zweck generiert wird, wird von vielen als innovativ und sinnvoll betrachtet. Stirnemann hebt hervor, dass die Gesellschaft zunehmend sensibilisiert auf solche Praktiken reagiert und dass es heutzutage kaum ein Krematorium gebe, das nicht mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist.

Schlussfolgerung

Die Initiative des Krematoriums Baden zeigt, wie aus einer potenziell unangenehmen Situation eine Chance zur Verbesserung des gesellschaftlichen Beitrags entstehen kann. Indem das Krematorium finanzielle Ressourcen für lokale Bedarfe bereitstellt, wird nicht nur der Wert der zurückgewonnenen Materialien sichtbar, sondern auch die Verantwortung, die den Krematorien gegenüber der Gemeinschaft zukommt. Solche Maßnahmen könnten in Zukunft als Vorbild für andere Einrichtungen dienen, die ihren Einfluss auf die Gesellschaft positiv gestalten möchten.

NAG

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