In Kerala, Indien, hat der tragische Tod eines 14-jährigen Jungen durch eine Infektion mit der als „hirnfressende Amöbe“ bekannten Naegleria fowleri große Besorgnis ausgelöst. Der Jugendliche erkrankte nach einem Bad in einem Teich und starb wenige Tage später im Krankenhaus in Kozhikode an einer Amöben-Meningoenzephalitis. Dieser Fall ist nicht isoliert, sondern der dritte Todesfall durch diesen gefährlichen Parasiten in nur drei Monaten in der Region.
Dramatische Häufung von Infektionen in Kerala
Der jüngste Vorfall ist Teil eines beunruhigenden Musters. Zuvor sind bereits ein fünfjähriges Mädchen und eine 13-Jährige in Malappuram und Kannur, beide in der Nähe von Kozhikode, an ähnlichen Infektionen verstorben. Diese Häufung macht deutlich, dass Naegleria fowleri in den warmen Gewässern von Kerala möglicherweise zu einer wachsenden Bedrohung für die Bevölkerung wird.
Die Bedrohung durch Klimawandel und steigende Wassertemperaturen
Experten warnen, dass die globale Erwärmung die Verbreitung dieser Amöbe begünstigen könnte. Der Parasit gedeiht in warmem Süßwasser, besonders wenn die Temperaturen über 30 Grad Celsius liegen. Mit steigenden Temperaturen können sich die Lebensbedingungen der Amöbe erweitern, was das Risiko von Ansteckungen erhöhen könnte. Diese Erkenntnisse werfen ein noch besorgniserregenderes Licht auf die gesundheitlichen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt.
Symptome und Gefahr von Naegleria fowleri
Der Erreger gelangt durch die Nase ins zentrale Nervensystem und verursacht eine Fieber und Kopfschmerzen, gefolgt von einer raschen Verschlechterung des Gesundheitszustands. Die Sterblichkeitsrate bei einer Infektion beträgt alarmierende 97 Prozent, was die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen verdeutlicht. Besonders in Regionen mit warmem Wasser sind Aufklärung und Sensibilisierung über die Risiken dringend erforderlich.
Präventive Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos
Um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu senken, empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC:
- Nase beim Schwimmen oder Tauchen in Süßwasser zuzuhalten oder eine Nasenklammer zu verwenden.
- Den Kopf in heißen Quellen über Wasser zu halten.
- In seichtem Wasser nicht durch den Boden zu graben oder diesen aufzuwirbeln.
- Für das Spülen der Nasennebenhöhlen oder Nasenwege destilliertes oder abgekochtes Wasser zu nutzen.
Globale Auswirkungen und Präventionsbedarf
Insgesamt sind weltweit etwa 300 Fälle von Amöbenenzephalitis dokumentiert, wobei die Dunkelziffer deutlich höher sein könnte. Der Fall in Indien ist ein eindringlicher Hinweis darauf, dass der Klimawandel nicht nur langfristige Umweltauswirkungen hat, sondern auch unmittelbare gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Die internationale Gemeinschaft muss sich stärker mit dieser Bedrohung auseinandersetzen und effektive Strategien zur Sensibilisierung und Prävention entwickeln, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern.
– NAG