Baden-WürttembergSchwarzwald-Baar-Kreis

Alarm über steigende Ertrinkungsfälle in Badeseen: Sicherheit geht vor!

In Baden-Württemberg sorgte ein besorgniserregender Anstieg der Ertrinkungsfälle in Seen, insbesondere unter allein schwimmenden Personen, für Alarm, während das Deutsche Rote Kreuz am Donnerstag (11:00 Uhr) einen Zwischenbericht zu den tödlichen Badeunfällen vorlegt und der Trend zu mehr Nichtschwimmern und unbewachten Gewässern die Situation weiter verschärft.

Der Anstieg der Ertrinkungsunfälle und seine Folgen für die Gemeinschaft

In diesem Jahr sind in Baden-Württemberg vermehrt ertrinkende Menschen in Kiesgruben und Seen zu verzeichnen. Die steigenden Temperaturen des Sommers haben das Risiko von Badeunfällen erheblich erhöht. Während die genauen Zahlen noch in einem bevorstehenden Bericht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) veröffentlicht werden, zeigen erste Polizeiberichte, dass die Zahl der Ertrunkenen in Seen im Zeitraum von Januar bis Juli 2023 bereits 11 beträgt, was die Zahl aus dem Vorjahr übersteigt.

Zunahme von Gemeindenanfragen und öffentliche Badeseen

Ein weiterer besorgniserregender Trend zeigt sich in der erhöhten Nachfrage von Gemeinden an die Organisation des DRK. Immer mehr Kiesgruben werden als öffentliche Badeseen genutzt, ohne dass ausreichend Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Dies geschieht, während die Fangemeinde der Stand-Up-Paddle-Boarder wächst, und viele die Gefahren des kalten Wassers bei einem Sturz missachten. Diese Veränderungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit der Badegäste.

Die Bedeutung von Schwimmtraining und Aufklärung

Das DRK hat die Notwendigkeit hervorgehoben, dass der Trend zu weniger Schwimmern und schlechteren Schwimmern dringend adressiert werden muss. Schwimmlehrer berichten, dass vor allem junge Menschen immer weniger schwimmen können. Dies könnte zu einem weiteren Anstieg der Ertrinkungsfälle führen. Die Unfähigkeit zu schwimmen wird oft durch einen Mangel an Schwimmunterricht in Grundschulen verstärkt, da jede fünfte Grundschule keinen Zugang zu einem Schwimmbad hat. Zudem sind viele Hallenbäder sanierungsbedürftig, was die Ausbildung zukünftiger Rettungsschwimmer gefährdet.

Sicherheitsvorkehrungen und Ratschläge des DRK

Markus Mang, ein Vertreter des DRK Württemberg, warnt eindringlich: „Ertrinken ist still. Wenn niemand davon weiß, kann niemand helfen.“ Der DRK empfiehlt, beim Schwimmen stets in Begleitung zu sein, idealerweise an bewachten Stränden. Außerdem sollte der Einsatz von Schwimmhilfen wie Schwimmgürteln in Betracht gezogen werden. Diese Hilfsmittel können im Notfall lebensrettend sein.

Zahlen und Statistiken

Schlüssel zu einer sicheren Badekultur

Die Herausforderungen, mit denen die Badesicherheit konfrontiert ist, stammen nicht nur von den klimatischen Veränderungen, sondern sind auch das Ergebnis von strukturellen Defiziten im Schwimmunterricht und der Wasserrettung. Die Anzahl der Rettungsschwimmer in Baden-Württemberg stieg im Jahr 2022 auf über 8.000, und trotz des steigenden Engagements von Ehrenamtlichen bleibt die Anzahl der Menschen, die schwimmen können, und die Sicherheitsstandards unzureichend. Um die sorgfältig erarbeitete Kultur des sicheren Badens zu fördern, ist die Zusammenarbeit von Gemeinden, Schulen und Wasserrettungsorganisationen unerlässlich.

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