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Betriebsübergang: Arbeitslosenzahlen in der Region steigen weiter

Die Arbeitslosenzahl in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist im August 2023 um 926 Personen gestiegen, was auf eine insgesamt düstere Prognose für den Herbst hindeutet, da Faktoren wie Kurzarbeit und schwache Nachfrage die Jobchancen insbesondere für geringqualifizierte Arbeitskräfte weiter verringern.

In den letzten Monaten hat sich die Arbeitsmarktsituation in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg erheblich verschlechtert. Die neuesten Statistiken zeigen, dass die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 926 Personen gestiegen ist, was einem Anstieg von 7,9 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies sogar 1250 zusätzliche Arbeitslose, was einem Anstieg von 10,9 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote liegt sowohl in der Region als auch im Land Baden-Württemberg bei 4,4 Prozent, was die besorgniserregende Lage verdeutlicht.

Die Arbeitsagentur weist auf ungünstige Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt im August hin. Diese deuten auf noch herausforderndere Bedingungen im Herbst hin. Ein Anstieg der Kurzarbeit, verminderte Stellenangebote und zahlreiche anzeigepflichtige Entlassungen lassen auf schwierige Zeiten schließen. Thomas Dautel, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen, hat die alarmierenden Entwicklungen zusammengefasst: „Seit dem Jahreswechsel verdichten sich die Anzeichen dafür, dass wir mit einer zunehmenden Zahl an Arbeitslosen rechnen müssen.“

Aktuelle Arbeitsmarktzahlen

In den einzelnen Landkreisen ergibt sich ein differenziertes Bild. Im Kreis Rottweil sind 2944 Personen arbeitslos, was einen Anstieg um 191 Personen im Vergleich zum Vormonat darstellt. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent, die um 0,2 Prozentpunkte gestiegen ist. Im Landkreis Tuttlingen hingegen sind im August 3953 Arbeitslose gemeldet, 366 mehr als im vorherigen Monat, was eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent zur Folge hat – ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte. Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben 5797 Menschen ihren Job verloren, wodurch sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent erhöht hat.

Die Agentur für Arbeit ist im Moment für 6064 Arbeitslose zuständig, was einen Anstieg um 563 Personen bedeutet. Die Jobcenter in der Grundsicherung betreuen zudem 6630 Arbeitslose (plus 363). Im August meldeten Arbeitgeber 1097 neue Stellen zur Besetzung, und der Agenturbezirk Rottweil – Villingen-Schwenningen verzeichnet momentan insgesamt 3504 Stellenangebote.

Rückgang in der Ausbildungsplatzvergabe

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt. Seit Oktober 2023 haben sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen 2562 Bewerber für eine Ausbildung registriert, was einem Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig wurden 4349 Ausbildungsplätze gemeldet, was bedeutet, dass 182 Angebote weniger zur Verfügung stehen als im Vorjahr – ein Rückgang um 4 Prozent. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen nicht nur Arbeitsuchende, sondern auch Unternehmen stehen.

Besonders betroffen von der schwierigen Arbeitsmarktlage ist der Bereich der geringqualifizierten Beschäftigung, wo die Chancen auf einen (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt stark gesunken sind. Die schwache Nachfrage hat dazu geführt, dass Arbeitgeber trotz des Fachkräftemangels zurückhaltend bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sind. In diesem Kontext stellt die Arbeitsagentur fest, dass besonders im Bereich der Produktion, wie der Herstellung von Metallerzeugnissen und Maschinenbau, ein deutlicher Anstieg der Kurzarbeit zu beobachten ist. Im August haben 39 Betriebe Kurzarbeit für insgesamt 581 Beschäftigte angezeigt.

Die Ergebnisse dieser Trends sind deutlich: die Arbeitsmarktlage in der Region wird sich voraussichtlich weiter verschlechtern. Die Unternehmen scheinen sich in einem Wartemodus zu befinden, wobei sie versuchen, ihre eingearbeiteten Mitarbeiter zu halten, um die bevorstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen besser meistern zu können. Fachkräfte sind gefragt, doch die unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen hindern viele Unternehmen daran, neue Stellen zu schaffen, was zu einem besorgniserregenden Anstieg der Arbeitslosigkeit führt.

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