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Lidl Reisen vor dem Aus: Reisevermittler in der Krise?

Nach der Insolvenz von FTI könnte Lidl Reisen bis Ende 2024 seine Reise-Sparte schließen, was in der Reisebranche große Wellen schlägt und möglicherweise Konkurrenzunternehmen begünstigt.

Eine Welle von Insolvenzen und wirtschaftlichen Turbulenzen zeichnet sich in der Reisebranche ab, während Lidl Reisen möglicherweise am Ende des Jahres 2024 seinen Reisebetrieb einstellen könnte. Dies folgt auf die Insolvenz von FTI, die bereits für große Unruhe in der Branche sorgte und den Druck auf andere Unternehmen erhöhte.

Ein gefährdetes Geschäftsmodell

Lidl Reisen, eine Marke des weltweit größten Discounters mit Hauptsitz in Baden-Württemberg, könnte bald Geschichte sein. Seit dem Einstieg ins Reisegeschäft im Jahr 2006 hat Lidl Reisen die Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz bedient. Doch laut Berichten des Branchenportals FVW stehen die Zeichen auf Abschied. Die Entscheidung, die Reiseaktivitäten aufzugeben, ist nicht offiziell bestätigt, könnte jedoch an der Insolvenz von Big Xtra, einem wichtigen Partner, hängen.

Der Schatten von FTI

Die Insolvenz von FTI im Juni hat weitreichende Auswirkungen auf die Reiseindustrie. Big Xtra, ein Tochterunternehmen von FTI, beantragte ebenfalls Insolvenz, was entscheidende Partnerschaften in der Branche destabilisierte. Die Umstände, die durch die Pandemie und die Ungewissheit im Reisegeschäft zusätzlich kompliziert wurden, scheinen Lidl Reisen stark zugesetzt zu haben.

Reisende vor Ungewissheit

Trotz der Schließungsgerüchte können Reisende über die Webseiten von Lidl Reisen weiterhin bis Ende 2025 Reisen buchen. Ab Januar 2026 könnte jedoch die Buchbarkeit eingestellt werden, was Fragen zu bereits existierenden Buchungen aufwirft. Ob und wie die Schließung von Lidl Reisen Auswirkungen auf diese Buchungen haben wird, bleibt vorerst unklar, da Lidl keine Stellungnahme dazu abgibt.

Marktverschiebungen für die Konkurrenz

Das mögliche Ende von Lidl Reisen könnte Marktvorteile für andere Reiseveranstalter und Vermittler schaffen. Insbesondere Unternehmen wie Aldi und Dertour, die ebenfalls im Reisegeschäft tätig sind, könnten von einer Verschiebung des Kundeninteresses profitieren. Bereits im letzten Jahr hatte Tchibo die Schließung seiner Reiseabteilung bekannt gegeben, was einen Trend zu einer Konsolidierung in der Branche widerspiegeln könnte.

Ein kritischer Moment für die Reisebranche

Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die fragilen Strukturen innerhalb der Reisebranche, die durch externe Faktoren wie Insolvenzen und die Pandemie erheblich belastet sind. Der Rückzug von Lidl Reisen könnte nicht nur den Discounter selbst, sondern auch Kunden und die gesamte Branche vor neue Herausforderungen stellen.

NAG

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