Neue Chancen für Sicherheit und Frieden: Nato-Generalsekretär setzt sich für erweiterte Beitritte ein
Der Festakt zum 75-jährigen Jubiläum der Nato war nicht nur eine Feierlichkeit, sondern auch eine Gelegenheit für den Generalsekretär Jens Stoltenberg, deutliche Worte in Bezug auf die zukünftige Ausrichtung des Bündnisses zu finden. In seiner leidenschaftlichen Rede vor den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten betonte Stoltenberg die Bedeutung von politischem Mut und moralischer Klarheit bei der Frage nach möglichen neuen Mitgliedern wie der Ukraine.
Europäische Integration und Stärkung des Friedens
Stoltenberg erinnerte daran, wie die Erweiterung der Nato nach dem Ende des Kalten Krieges Europa vereinte, die Integration vorantrieb und für Frieden und Wohlstand auf dem Kontinent sorgte. Trotz anfänglicher Bedenken und Befürchtungen über mögliche Schwächung des Bündnisses oder Provokationen gegenüber Moskau, erwies sich die Erweiterung als Meilenstein in der Geschichte Europas. Diese Entscheidungen haben Europa nachhaltig verändert und zu einer gemeinsamen Zukunft geführt.
Streit über möglichen Nato-Beitritt der Ukraine
Der Generalsekretär positionierte sich klar auf der Seite derjenigen, die die Ukraine als potentielles neues Mitglied begrüßen würden. Trotz Widerständen und Bedenken seitens einiger Alliierter, insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden, betonte Stoltenberg die Bedeutung, Russland klar zu zeigen, dass ein möglicher Nato-Beitritt der Ukraine nicht verhindert werden könne. Mehr Militärhilfe für die Ukraine wurde gefordert, da ein Scheitern Russlands in der Ukraine nicht nur die Autorität von Präsident Putin stärken, sondern auch autoritäre Regime weltweit ermutigen könnte.
Mutige Entscheidungen für Freiheit und Demokratie
Stoltenberg mahnte zu politischem Mut und moralischer Klarheit bei Entscheidungen für Freiheit und Demokratie. Die Unterstützung der Ukraine bringe zwar Kosten und Risiken mit sich, aber die größten Kosten und Risiken entstünden, wenn Russland in der Ukraine siegen würde. Dies würde nicht nur die regionale Stabilität gefährden, sondern auch autokratische Regierungen in anderen Teilen der Welt ermutigen.
Erinnerung an die Gründung der Nato
Der Festakt fand am historischen Ort statt, an dem vor 75 Jahren der Washingtoner Vertrag unterzeichnet wurde, der die Gründung der Nato besiegelte. Stoltenberg erinnerte daran, dass die Gründer des Bündnisses fest entschlossen waren, nach den Schrecken zweier Weltkriege eine Zukunft des Friedens zu schaffen und menschliches Leid zu verhindern. Diese Werte und Ziele sind auch heute noch aktuell und prägen die Vision der Nato für eine sichere und friedliche Welt.
– NAG