Bamberg

900 Jahre Otto von Bamberg: Die Christianisierung Pommerns im Fokus

Die Sonderausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast erinnert an die Christianisierung Pommerns durch Bischof Otto von Bamberg vor 900 Jahren, die ohne kriegerische Auseinandersetzungen stattfand und den Startpunkt für das Herzogtum Pommern darstellt.

Bedeutende Leihgaben zur Christianisierung Pommerns im Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast

Eine bedeutende Sonderausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Wolgast bietet den Besuchern die Möglichkeit, einen Blick in die frühen Jahre der pommerschen Geschichte zu werfen und die Rolle des Bischofs Otto von Bamberg zu entdecken. Diese Ausstellung wird durch eine Vielzahl von wertvollen Leihgaben bereichert, insbesondere aus dem Diözesanmuseum Bamberg sowie der Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern.

Die Christianisierung und ihre langfristigen Auswirkungen

Die Missionsreisen von Otto von Bamberg, der zwischen 1060 und 1139 lebte, stellen einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte Pommerns dar. Bei seiner ersten Reise 1124 gelang es ihm, in Zusammenarbeit mit dem Slawenfürsten Wartislaw das christliche Glaubenssystem in Pommern zu etablieren. Diese Maßnahmen fanden ohne bewaffnete Konflikte statt, was auf Ottos diplomatische Fähigkeiten hinweist. Solche Ansätze waren zu dieser Zeit wegweisend, da sie nicht nur die religiösen Strukturen veränderten, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen beeinflussten.

Wertvolle Exponate und ihre Geschichten

Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt eine 900 Jahre alte Bischofsmütze (Mitra), die als Teil von Ottos Erbe betrachtet wird. Darüber hinaus wird ein in Gold gefasster, mit Edelsteinen besetzter menschlicher Unterkiefer präsentiert, der als Reliquie verehrt wird. Diese wertvollen Objekte ermöglichen nicht nur einen direkten Bezug zur Geschichte, sondern geben auch spannende Einblicke in die kulturellen und religiösen Praktiken der damaligen Zeit.

Ein Fest für Geschichtsinteressierte

Die Sonderausstellung wird am Mittwochabend eröffnet und bleibt bis zum 31. Oktober geöffnet. Auf einer Fläche von 120 Quadratmetern erwarten die Besucher zahlreiche Exponate, darunter auch ein Schwert und Sporen aus dem 12. Jahrhundert, die aus einem Grab auf der Insel Usedom stammen. Museumsdirektor Stefan Rahde betont, dass diese Exponate nicht nur Kunstwerke sind, sondern auch Geschichten von Glaubensvorstellungen und Lebensumständen der Menschen vor 900 Jahren erzählen.

Gemeinschaft und Kultur stärken durch Wissen

Diese Sonderausstellung leistet nicht nur einen Beitrag zur Vermittlung von Geschichte, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl und das Bewusstsein für kulturelles Erbe in der Region. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte bietet eine wertvolle Gelegenheit, die Einflüsse vergangener Zeiten auf die heutige Gesellschaft zu reflektieren. Gerade in einer Zeit der rasanten Veränderungen ist es wichtig, ein Verständnis für die Wurzeln und Traditionen zu entwickeln, die uns prägen.

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