Therapiehund Elvis und seine Rolle
In der Forensischen Psychiatrie in Eberswalde hat ein fuchsroter Labrador Retriever, bekannt als „Elvis“, eine entscheidende Rolle für das therapeutische Umfeld eingenommen. Dieser einzigartige Vierbeiner wird von Patienten liebevoll „Sonnenschein“ genannt und hat sich seit seinem Eintritt in die Klinik vor drei Jahren als unverzichtbarer Unterstützungspartner für die Psychologen und Therapeuten etabliert. Fanny Richter, die Psychologin und Therapeutin für tiergestützte Therapie, erkannte von Anfang an das Potenzial von Elvis, um die Therapie-Situationen für die Patienten entspannter und zugänglicher zu gestalten.
Bedeutung der tiergestützten Therapie
Die tiergestützte Therapie ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet, doch Eberswalde gehört zu den Vorreitern in diesem Bereich. In der Forensischen Psychiatrie wird diese alternative Methode aktiv in den Behandlungsplan integriert. Elvis trägt dazu bei, das Vertrauen der Patienten zu stärken, indem er auf beruhigende Weise in der Klinik präsent ist. Richter erklärt: „Der Umgang der Patienten mir gegenüber ist deutlich positiver geworden, weil die Patienten sehr bemüht sind, dem Hund keine Angst zu machen.“ Diese positive Beziehung zu Elvis ermöglicht es den Patienten auch, ein besseres Verhältnis zu ihren Therapeuten aufzubauen.
Ausbildung und Ziele
Elvis‘ Ausbildung zum Therapiebegleithund wurde im Jahr 2021 vom Land Brandenburg unterstützt. Bei einem Eignungstest wurde seine Fähigkeit in Stresssituationen überprüft. Richter betont die Bedeutung eines ruhigen Charakters und darauf, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. „Mein Hund ist eine Schlaftablette,“ beschreibt sie Elvis humorvoll, weil er ruhig und gelassen in der Klinik umhergeht. Das Ziel ist, die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen in schwerwiegende Delikte zu verringern, indem die Patienten lernen, ihre Verhaltensweisen besser zu kontrollieren und empathischer zu handeln.
Herausforderungen in der Therapie
Die therapeutischen Herausforderungen sind vielfältig. Um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten, müssen die Patienten nicht nur bereit sein, sich zu öffnen, sondern auch ein Bewusstsein für ihre eigene Gefährlichkeit entwickeln. Elvis spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem er nicht nur als sexuelles Beruhigungselement dient, sondern auch den Patienten hilft, ihre emotionalen Barrieren zu überwinden. Richter führt das erstaunliche Vertrauen und die Vertrautheit, die die Patienten zu Elvis entwickeln, auf dessen beruhigende Art zurück.
Blick in die Zukunft
Die Erfahrungen in der Forensischen Psychiatrie Eberswalde zeigen, dass tiergestützte Interventionen eine vielversprechende Perspektive für die Zukunft bieten. Es gibt Bestrebungen, solch innovative Therapieformen auch in anderen Einrichtungen zu implementieren, um mehr Menschen zugutekommen zu lassen. Elvis ist nicht nur ein Haustier; er ist ein wertvoller Teil der therapeutischen Gemeinschaft und hilft aktiv dabei, psychische Hürden zu überwinden und das Wohlbefinden der Patienten zu fördern.
Seine einzigartige Präsenz zeigt, wie wichtig die Symbiose zwischen Mensch und Tier in der Therapie sein kann. Elvis‘ beruhigende Wirkung und die positiven Reaktionen der Patienten verdeutlichen, dass eine solche tiergestützte Therapie einen bedeutenden Unterschied im psychischen Heilungsprozess machen kann.
– NAG