BautzenMeißen

Das Ende einer Ära: Klarissenkloster Bautzen steht vor dem Aus

Das Klarissenkloster in Bautzen wird aufgrund interner Konflikte aufgelöst, da die verbleibenden Nonnen nach einem Abschiedsgottesdienst am 10. August 2023 in andere Klöster wechseln oder die Gemeinschaft verlassen, was das Ende eines fast 100-jährigen Bestehens markiert und Fragen zur zukünftigen Nutzung des Klostergebäudes aufwirft.

Die Schließung eines über 90 Jahre bestehenden Klosters stellt oft einen symbolischen Verlust für die Gemeinschaft dar. Im Fall des Klarissenklosters von Bautzen wird diese Auflösung von einem internen Konflikt begleitet, der schwerwiegende Auswirkungen auf die Schwestern und deren Umgebung hat.

Ursache der Auflösung und interner Konflikte

Es liegen wenige Informationen über die genauen Streitigkeiten vor, die zur Trennung der Nonnen geführt haben. Die Klarissen, die sich dem Leben nach dem Vorbild des heiligen Franziskus und der heiligen Clara verschrieben hatten, sahen sich in den letzten Monaten mit Problemen konfrontiert, die sie nicht überwinden konnten. Diese Konflikte haben nicht nur die Gemeinschaft destabilisiert, sondern auch zu einer tiefen persönlichen Enttäuschung jeder einzelne Nonne geführt.

Zukunftspläne der Nonnen

Nach dem Abschiedsgottesdienst am 10. August werden die Schwestern getrennte Wege gehen. Das Bistum Dresden-Meißen hat bereits angekündigt, dass die fünf verbliebenen Nonnen bis Ende September in andere Klöster oder Gemeinschaften wechseln. Besonders bemerkenswert ist, dass drei der Nonnen ins Klarissenkloster nach Dingolfing in Bayern ziehen, während eine Schwester plant, im ursprünglichen Kloster in Troyes, Frankreich, zu leben. Die jüngste Nonne will eine Ausbildung beginnen, was auf einen tiefen Wandel hinweist, der viele religiöse Gemeinschaften betrifft: Die Suche nach einem Platz im modernen Leben.

Bedeutung für die Gemeinschaft

Die Auflösung des Klosters ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern spiegelt auch einen größeren Trend in vielen religiösen Gemeinschaften wider, die mit abnehmenden Mitgliedszahlen und internen Konflikten kämpfen. Bischof Heinrich Timmerevers würdigte das Engagement der Schwestern, die über fast ein Jahrhundert lang bescheiden lebten und in der Gemeinschaft Halt gaben.

Mit dem geschlossenen Kloster stellt sich die Frage nach der zukünftigen Nutzung der Gebäude. Das Bistum prüft bereits, inwieweit das Klarissenkloster für andere Orden oder geistliche Gemeinschaften von Nutzen sein kann. Solch eine Nutzung könnte helfen, die spirituelle Tradition des Ortes am Leben zu erhalten.

Der Status von Klöstern in Sachsen

Aktuell gibt es in Sachsen noch sechs aktive Klöster, darunter Kloster Marienstern und Kloster St. Marienthal. Diese Einrichtungen sind ein Teil des kulturellen und spirituellen Erbes der Region. Während die Schließung eines Klosters immer bedauerlich ist, zeigt sie auch die Herausforderungen, vor denen viele religiöse Einrichtungen heute stehen.

Diese Umstände verdeutlichen, dass die Auflösung des Klarissenklosters in Bautzen nicht nur eine lokale Begebenheit ist, sondern auch Teil eines umfassenderen Trends innerhalb der Kirchenlandschaft, der Fragen zu Identität, Gemeinschaft und Tradition aufwirft.

NAG

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