Neues Carsharing-Angebot in Bautzen: Ein Schritt zur nachhaltigen Mobilität
Bautzen. Am 16. August 2024 ist es endlich so weit: Die erste Carsharing-Station wird in der Bahnhofsstraße, direkt vor dem Polizeirevier, eröffnet. Das Projekt hat das Ziel, umweltfreundliche Mobilität zu fördern und gleichzeitig Bewohnern die Flexibilität zu geben, ohne eigenes Auto mobil zu sein. Mit der Etablierung des Carsharing-Angebots reagiert Bautzen auf einen wachsenden Trend hin zu mehr nachhaltiger Mobilität in ländlichen Regionen.
Engagierte Bürger treiben das Projekt voran
Die Carsharing-Initiative in Bautzen hat eine spannende Entwicklung hinter sich. Claus Gruhl, ein seit vielen Jahren aktiver Stadtrat der Grünen, blickt auf eine zehnjährige Geschichte des Engagements zurück. „Mein Auto ist jetzt zehn Jahre alt. Ich fahre maximal 7.000 Kilometer im Jahr. Ich werde mir privat kein Neues anschaffen“, erklärt Gruhl. Dieser persönliche Zugang hat dazu beigetragen, die Bürger für die Idee des Autoteilens zu gewinnen. Im Oktober 2022 kamen rund 30 Interessierte zu einem ersten Treffen mit dem Anbieter „teilAuto“, um sich über Carsharing zu informieren.
Erste Ergebnisse und Strategien für die Zukunft
Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stadträtinnen und -räten sowie dem städtischen Klimabündnis wurde ein Grundsatzbeschluss im März 2023 gefasst, der den Weg für die Carsharing-Station ebnete. Nach erfolgreicher Klärung aller nötigen Genehmigungen sind die ersten zwei Fahrzeuge – ein Kleinwagen und ein Kompaktwagen – bereit, den Bürgern zur Verfügung zu stehen. „Wir stellen die Fahrzeuge bereit und natürlich den Zugang zum Buchungssystem“, beschreibt eine Sprecherin von „teilAuto“ die Dienstleistung.
Einfache Nutzung und Anreiz zur Teilnahme
Das Konzept des Carsharing ist einfach: Anmeldungen können online vorgenommen werden, und die Autos lassen sich über eine App reservieren. Gezahlt wird nach der buchbaren Zeit und den gefahrenen Kilometern, und selbst die Tankkosten sind im Preis inbegriffen. Wer weniger als 10.000 Kilometer im Jahr fährt, könnte durch Carsharing sehr gut bedient werden, wie Experten des ADAC feststellen.
Bautzen als Modell für weitere Städte
„Bautzen ist ein guter Ort zum Autoteilen, weil es Menschen gibt, die sich für nachhaltige Mobilität interessieren“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens aus Leipzig. Sie unterstreicht die Notwendigkeit engagierter Bürger in kleineren Kommunen, damit das Carsharing erfolgreich wächst. Die Erfahrung zeigt, dass in mehreren Städten, die gleichzeitig mit zwei Fahrzeugen starteten, eine langsame, aber stetige Entwicklung stattfindet.
Ein Blick in die Zukunft der nachhaltigen Mobilität
Während sich das Carsharing in Bautzen etablieren muss, sieht Claus Gruhl es als Chance für ein modernes Stadtbild: „Wir müssen schauen, wie es sich entwickelt. Das ist moderne Urbanität.“ In der Region gibt es bereits positive Beispiele, wie in Görlitz, wo seit 2019 Carsharing-Autos genutzt werden. Bautzen kann nun als nächstes Modell für andere Städte im Netzwerk dienen, die ebenfalls den Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität wagen wollen.
Die Eröffnung der ersten Carsharing-Station in Bautzen am 16. August 2024 um 12 Uhr wird den Startschuss für ein neues Mobilitätsangebot geben und könnte als Katalysator für ähnliche Initiativen in der Region wirken.
– NAG