Der 1. FC Schweinfurt 05 hat sich mit einem 2:0-Sieg gegen Türkgücü München an die Spitze der Regionalliga Bayern katapultiert. Dieser Erfolg markiert bereits den sechsten Pflichtspielsieg in Folge. Drei Tage nach einem beeindruckenden Pokal-Sieg in Ansbach und nur eine Woche nach dem überzeugenden 3:1 in Illertissen spielten 1.394 Zuschauer mit, während die Mannschaft der Nullfünfer mehr als 70 Prozent Ballbesitz verzeichnete. Trotz der Überlegenheit des Spiels erwies sich das Ergebnis als enger als vermutet.
Trainer Victor Kleinhenz kommentierte die Entwicklung seiner Mannschaft mit Begeisterung. Er hebt die Intensität und den Einsatz der Spieler hervor, insbesondere die bemerkenswerte Fähigkeit, nach Ballverlusten schnell zurückzuerobern. „Der Moment nach dem Ballverlust, die Zurückeroberung, ist das, was mich begeistert. Das ist Leidenschaft, Intensität und Gier“, betonte Kleinhenz.
Hochmotivierte Mannschaft
Kleinhenz blickt optimistisch auf die bevorstehenden Spiele. Er nimmt den Druck von den Schultern seiner Spieler, indem er betont, dass man sich nun auf das nächste Spiel gegen Schwaben Augsburg konzentrieren sollte, bevor man an das Spitzenspiel gegen Wacker Burghausen denkt. „Ein kleiner Break, um physisch und mental durchzuschnaufen“, so Kleinhenz, der seinen Spielern ein paar Tage frei gab, um frische Energie zu tanken.
Die Defensive des FC 05 wird von Torhüter Lukas Schneller angeführt, dessen Entwicklung unter den wachsamen Augen des Trainers ebenfalls lobend erwähnt wird. Schneller organisiert die Verteidigung zunehmend besser und hat sich rasch in die Spielweise integriert. „Die haben sich eher gefreut. Wenn sie hoch pressen, ist es nicht schlecht, wenn dahinter einer abräumt“, erklärte er bezüglich seiner Spielstrategie.
Zivilcourage und ein schmerzhafter Zwischenfall
Während des Spiels gab es jedoch auch Schattenseiten, die das positive Sportereignis trübten. Auf der Haupttribüne kam es zu beleidigenden Ausrufen gegen die Spieler von Türkgücü München, was nicht nur die Atmosphäre im Stadion belastete, sondern auch für Aufsehen sorgte. Der Trainer von Türkgücü, Alper Kayabunar, äußerte seine Enttäuschung über die inakzeptablen Aktionen der Zuschauer und appellierte an die Verantwortung der Menschen rundum, Zivilcourage zu zeigen. Er sagte: „Das Enttäuschende für mich war nicht dieser Mann, sondern dass die Menschen drum herum nicht eingegriffen haben. Es wurde sogar gelacht.“
Kayabunar, der auch in Deutschland geboren wurde, bezog sich auf die jüngsten Vorfälle in Solingen und München und unterstrich, dass solch unerträgliches Verhalten nicht toleriert werden sollte. Auch die Vereinsführung des FC 05 einschließlich Stadionsprecher Moritz Rottmann verurteilte die Vorkommnisse scharf und stellte klar, dass diese nicht die Mentalität der echten Fußballfans widerspiegeln.
Insgesamt bleibt der FC Schweinfurt 05 ein strahlendes Beispiel für Leistung, Engagement und eine leidenschaftliche Unterstützung der Fans, während gleichzeitig die Bedeutung von Toleranz und Respekt im Fußball nicht ignoriert werden darf.