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20 Jahre Rettungsnetz Wildkatze: Die erfolgreiche Rückkehr der heimischen Wildkatze

Die Wildkatze kehrt zurück – 20 Jahre erfolgreiche Naturschutzarbeit des BUND

In Thüringen feiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das 20-jährige Bestehen des Naturschutzprojekts „Rettungsnetz Wildkatze“. Dieses Jubiläum markiert einen eindrucksvollen Meilenstein im langjährigen Einsatz für den Schutz der Europäischen Wildkatze und ihrer Lebensräume.

Im Jahr 2004 gründeten der BUND Naturschutz in Bayern sowie die BUND-Landesverbände Hessen und Thüringen das „Rettungsnetz Wildkatze“ mit dem Ziel, die bedrohte Wildkatze in Deutschland zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten und zu verbinden. Die Europäische Wildkatze steht symbolisch für den Erhalt unserer Wälder und ihrer Biodiversität. Durch ihren Schutz tragen wir dazu bei, die Gesundheit unserer Ökosysteme zu erhalten und gleichzeitig zahlreiche andere Arten zu fördern.

Das Rettungsnetz für die Wildkatze hat in den letzten 20 Jahren beeindruckende Erfolge erzielt. Mit insgesamt 33 grünen Korridoren wurden isolierte Lebensräume der Wildkatze miteinander verbunden. Über 100.000 heimische Bäume und Sträucher wurden gepflanzt und mehr als 2600 Freiwillige haben an Pflanzaktionen und Bestandserfassungen teilgenommen. Insgesamt wurden über 7000 Genproben eingereicht und über 2000 verschiedene Wildkatzen nachgewiesen. Diese Erfolge sind das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen dem BUND und verschiedenen Akteuren über zwei Jahrzehnte hinweg.

Ein wichtiger Bestandteil des Rettungsnetzes für die Wildkatze ist das Lockstock-Monitoring. Diese wissenschaftliche Methode ermöglicht es, Wildkatzenbestände zu erfassen, ohne die Art zu stören. Baldrianpräparate an Holzstäben werden in den Wäldern platziert, an denen sich die Wildkatzen reiben und Haare hinterlassen, die genetisch analysiert werden können.

Ein weiteres Instrument ist der Wildkatzenwegeplan, der zeigt, wie die aktuellen Wildkatzenvorkommen in Deutschland verbunden werden können. Er identifiziert auch große Waldgebiete, die für Wildkatzen geeignet sind.

Die grünen Korridore sind entscheidend für die Wanderungen der Wildkatzen und anderer Tierarten. Sie bestehen aus Hecken, Baumreihen und Sträuchern und ermöglichen es den Wildkatzen, neue Gebiete zu besiedeln und genetische Vielfalt zu sichern.

Dank der erfolgreichen Arbeit des Rettungsnetzes für die Wildkatze haben sich die Bestände dieser bedrohten Art in den letzten Jahren erhöht. Die gute Zusammenarbeit zwischen den BUND-Landesverbänden, dem Bundesverband und verschiedenen Akteuren trägt Früchte. Um den Schutz der Wildkatze langfristig sicherzustellen, wird der BUND weiterhin im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ aktiv sein, das durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird.

Der Schutz der Wildkatze erfordert die Zusammenarbeit vieler Menschen, Behörden und Interessengruppen. Durch die enge Kooperation mit lokalen Gemeinschaften wird der BUND auch in Zukunft dafür sorgen, dass sich die Wildkatze in ihrem ursprünglichen Lebensraum ausbreiten kann. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Wildkatze und ihre Lebensräume zu erhalten und die biologische Vielfalt zu schützen.

NAG

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