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Amateurfußball im Landkreis Fürstenfeldbruck: Urlaub und Schwierigkeiten am Saisonstart

Im Landkreis Fürstenfeldbruck häufen sich im August die Absagen im Amateurfußball, da viele Spieler aufgrund ihrer Urlaubspläne, insbesondere aus Familien mit ausländischen Wurzeln, nicht an den Spielen teilnehmen können, was die Vereine unter Druck setzt und an der traditionellen Kaderzusammenstellung rüttelt.

Im Landkreis Fürstenfeldbruck stehen die Amateurvereine vor einer wachsenden Herausforderung: der Urlaubszeit im August. Traditionell ein beliebter Monat für Familienferien, sieht sich der Amateurfußball in Bayern mit einer Welle von Spielabsagen und -verlegungen konfrontiert. Die Frustration unter den Vereinsverantwortlichen wächst, während der Bayerische Fußballverband (BFV) scheinbar wenig Initiative zeigt, um die Situation zu verbessern.

In den letzten Wochen wurden zahlreiche Spiele im Amateurbereich abgesagt. Wenig überraschend finden sich dabei viele Vereine in einer Zwickmühle, insbesondere jene mit vielen ausländischen Spielern. Diese haben oft nur im Sommer die Möglichkeit, längere Besuche in der Heimat zu planen. „Wir haben allein vier Kroaten im Kader. Die sagen dir dann halt: Wir sind eben mal in der Heimat“, berichtet Christian Patsch, ein erfahrener Trainer aus Germering. Die Verlegungen, die Vereinsleiter als lösbar sehen, scheinen oft weit schwieriger zu sein, als sie auf dem Papier erscheinen.

Vereine kämpfen mit Spielverlegungen

Die Frage, wie man die Spiele ohne eine ausreichende Spieleranzahl durchführen kann, ist drängend. Der BFV gewährt zwar eine gewisse Flexibilität bei der Spielplanung, doch in der Praxis gibt es oft Schwierigkeiten. Der SV Puchheim und der TSV Fürstenfeldbruck West haben beide erlebt, wie eine Einigung über Verlegungen scheitern kann, was dazu führt, dass sie am „Grünen Tisch“ verlieren.

Ein weiteres Beispiel zeigt die Problematik: Der SV Kottgeisering stand vor der Herausforderung, ein Spiel gegen den BVTA Fürstenfeldbruck kurzfristig zu organisieren. Die Kontaktaufnahme zwischen den Vereinen lief gut, allerdings hatten die Spieler und der Trainer für den Feiertag bereits andere Pläne. Abteilungsleiter Stefan Wolf äußerte Verständnis dafür, dass es unmöglich ist, über Nacht eine komplette Mannschaft zusammenzubringen.

Die vorgeschlagene Möglichkeit für die Vereine, in der C-Klasse auf „Neun gegen Neun“ zu spielen, wird von den meisten nicht in Betracht gezogen, was die starke Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Spieler unterstreicht. Eine Umstrukturierung der Spielklassen könnte eine Lösung sein; etwa indem man die Gruppen verkleinert, um den Spielern eine entspannendere Planung zu ermöglichen.

Der Saisonstart im August unter Kritik

Die Argumente gegen den späten Saisonstart häufen sich. Ziyad Hayat, Trainer des SC Malching, empfindet die derzeitige Planung als unzumutbar. „Wenn es dick kommt, hast du bei Hitze drei Spiele in einer Woche“, äußert er seine Wut über die Bedingungen, die Amateurvereine ertragen müssen. Ein Startzeitpunkt Ende August könnte die Situation merklich entschärfen und den Vereinen helfen, ihr Kader besser zu füllen.

Jedoch hält der BFV an seiner Entscheidung fest, um die geografischen Gegebenheiten der Region Zugspitze zu berücksichtigen. Der Bezirks-Spielleiter Hans Mayer verwies darauf, dass eine Reduzierung der Spielklassen nicht der Wunsch vieler Vereine gewesen sei. Mit nur 15 Prozent Zustimmung für das Pilotprojekt, um die Ligen zu entzerren, scheint die Unterstützung für wesentliche Änderungen im Verband nicht vorhanden zu sein.

Die Diskussionen um die Urlaubsplanung und die Kaderzusammenstellung im Amateurfußball erscheinen ein wiederkehrendes Thema zu sein. Hans Kürzl, Berichterstatter, beschreibt die wiederholten Schwierigkeiten damit als „jährlich grüßt das Murmeltier“. Angesichts der vielen verlustigen Spieler und der Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind, fordern viele eine Veränderung von sowohl den Vereinen als auch dem Verband, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden.

Die Problematik rund um Urlauber und fehlende Spieler steht im Fokus – hier sind nicht nur die Spieler gefordert, sondern auch die Vereinsverantwortlichen müssen an einem Strang ziehen, um die Herausforderungen des Amateurfußballs bewältigen zu können. Ein neues Konzept könnte helfen, die Saison für alle Beteiligten erträglicher zu gestalten und den Amateurfußball nicht zum Verlierer der Urlaubszeit zu machen.

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