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Ammersee-Wein: Uli Ernst und die Renaissance des bayerischen Weins

Am 8. August 2024 trafen sich 91 Weinbauern der „Baierwein-Gesellschaft“ unter der Leitung von Uli Ernst am Ammersee, um die Tradition des Weinanbaus in Altbayern zu fördern und eine Renaissance des Baierweins einzuleiten.

Ein bemerkenswerter Trend im Weinanbau entwickelt sich in Bayern, speziell in der Region Ammersee. Die „Baierwein-Gesellschaft“, die aus 91 aktiven Weinbauern besteht, hat sich zum Ziel gesetzt, die traditionsreiche Weinbaukultur und interessante Rebsorten wie den Sauvignac zu fördern, der mittlerweile Aufsehen erregt.

Veranstaltung in Dießen/Riederau

Die kürzlich abgehaltene Mitgliederversammlung fand im „Kramerhof“ in Dießen-Riederau statt, wo namhafte Persönlichkeiten des Weinbauverbandes zusammenkamen. Unter den Anwesenden waren Professor Dr. Andreas Otto Weber, Präsident der „Gesellschaft für die Geschichte des Weines“, der die historische Rolle des Weins in der Region betonte, sowie Norbert Krieger, der die Bemühungen zur Wiederbelebung des Weinbaus in Landshut unterstützte und plante, junge Menschen für das Thema Weinbau zu begeistern.

Renaissance des Baierweins

Wolfgang Rüby, der Vorsitzende der Baierwein-Gesellschaft, hob hervor, dass Bayern in der Vergangenheit für seine Weine und nicht nur für Bier bekannt war. Diese Entwicklung führte durch verschiedene historische Ereignisse, darunter der Dreißigjährige Krieg und klimatische Veränderungen, zur schleichenden Abnahme des Weinbaus in Altbayern. Eine kleine Gruppe von Enthusiasten begann 2018 aktiv mit der Wiederbelebung des Weinbaus, um die lange Tradition wiederzubeleben und den Baierwein bekannt zu machen.

Önologischer Erfahrungsaustausch

Ein wichtiger Teil der Versammlung war der Erfahrungsaustausch unter den Weinbauern. Uli Ernst, der für seine Fähigkeiten im Weinanbau bekannt ist, führte die Gäste durch seine Rebstöcke in Utting am Ammersee, wo er seine Bio-Landwirtschaft neben dem Weinanbau betreibt. Die Veranstaltung beinhaltete auch eine Verkostung, bei der die Teilnehmer die regionalen Weine genießen konnten, während sie von Ernst über die Herausforderungen und Erfolge des Weinbaus unterrichtet wurden.

Wichtige rechtliche Aspekte

Ein zentrales Thema der Versammlung war außerdem das Weinrecht, beleuchtet durch einen Vortrag von Dr. Matthias Mend. Als Institutsleiter für Weinbau und Önologie an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau erläuterte er das komplexe Namensrecht im Zusammenhang mit der angestrebten „geschützten geografischen Angabe Baierwein“. Ein solches Verfahren bietet den Weinen aus Altbayern einen offiziellen Status und fördert die Qualitätssicherung in der Region.

Ein Blick in die Geschichte des Weinbaus

Die Geschichte des Weinbaus in Bayern ist bemerkenswert. Erste Nachweise stammen bereits aus der Römerzeit, und die Südhänge des Ammersees waren schon vor 2.000 Jahren mit Weinreben bestückt. Dieser historische Kontext gibt den aktuellen Bemühungen um den Baierwein eine tiefere Bedeutung und weist auf das kulturelle Erbe der Region hin.

Insgesamt zeigt die Versammlung, wie das Bewusstsein für die lokale Weinproduktion wächst und wie die Baierwein-Gesellschaft aktiv daran arbeitet, die Weinkultur in Bayern zu revitalisieren, um eine vielversprechende Zukunft für den Weinbau in Altbayern zu gewährleisten.

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