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Apothekensterben in Bayern: Wie viele stehen noch zur Verfügung?

In Bayern kam es zwischen 2018 und 2023 zu einem drastischen Rückgang der Apotheken, wobei besonders Bayreuth mit einem Drittel weniger Apotheken betroffen ist, was auf eine anhaltende Unterfinanzierung und steigende Kosten zurückzuführen ist und die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen zunehmend erschwert.

In Bayern ist ein klarer Rückgang der Apothekenzahlen zu verzeichnen, der weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung hat. Die neuesten Daten zeigen, dass in den letzten fünf Jahren nahezu ein Drittel der Apotheken in manchen Städten verloren ging. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Apothekenausstattung in den Regionen und zur allgemeinen Gesundheitsversorgung auf.

Der Trend des Apothekensterbens

In den letzten Jahren wird immer häufiger vom „Apothekensterben“ gesprochen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat nun Daten veröffentlicht, die eindrücklich zeigen, wie diese Entwicklung in Bayern konkret aussieht. Die Apothekendichte, also die Anzahl der Apotheken pro 100.000 Einwohner, ist im Freistaat von 25,5 im Jahr 2018 auf aktuell 22,1 gesunken. Der Rückgang ist nicht nur in städtischen Gebieten spürbar, sondern betrifft auch ländliche Regionen, was die Versorgung der Bevölkerung potenziell gefährden könnte.

Auswirkungen auf das Gesundheitswesen

Besonders gravierend ist die Situation in Bayreuth, wo die Apothekendichte von 34 auf 23 pro 100.000 Einwohner gefallen ist. Dies bedeutet, dass Patienten längere Wege zur nächsten Apotheke in Kauf nehmen müssen, was Gesamtkosten und Zeitaufwand erhöht. Der Rückgang der Apotheken könnte die Zugänglichkeit zu wichtigen Arzneimitteln beeinträchtigen, was besonders für ältere Menschen oder chronisch Kranke problematisch ist.

Die Rolle der Regionen und Unterschiede

Die Apothekendichte ist regional sehr unterschiedlich. Während Weiden in der Oberpfalz mit 39,5 Apotheken pro 100.000 Einwohner positiv herausragt, kämpfen Landkreise wie Günzburg, wo nur 15 Apotheken auf diese Einwohnerzahl kommen, mit deutlicher Unterversorgung. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, inwiefern der ländliche Raum im Vergleich zu urbanen Zentren ausreichend medizinisch versorgt wird.

Ursachen und mögliche Lösungen

Ein Grund für den Rückgang der Apotheken ist die schlechte finanzielle Anerkennung für verordnete Arzneimittel, laut dem Apothekerverband Bayern. Die Vergütung, die gesetzlich festgelegt ist, wurde nur selten angepasst, während die Kosten für Personal und Betrieb stark gestiegen sind. Der dadurch entstehende wirtschaftliche Druck führt zu höherem Personalmangel und verringerten Arbeitskräften.

Trotz dieser Herausforderungen betont der Verband, dass die flächendeckende Gesundheitsversorgung durch öffentliche Apotheken insgesamt noch relativ sicher sei. Innovative Lösungen wie Lieferservices und Rezeptsammelstellen in unterversorgten Gebieten können helfen, die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Blick in die Zukunft

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiter entwickeln wird und ob Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation der Apotheken ergriffen werden. Ein Maßnahmenpaket könnte dabei helfen, das drohende Apothekensterben zu stoppen und die medizinische Versorgung in ganz Bayern langfristig zu sichern. Der Fokus sollte auf einer gerechten Vergütung und der Unterstützung von Nachfolgern für bestehende Apotheken liegen.

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