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Baustellen im Tirol: Staus und Proteste drohen trotz Sommerpause

Österreich hat trotz der laufenden Sommerferien die wichtige Ausweichroute zum Reschenpass zwischen Landeck und dem Vinschgau seit dem 2. September aufgrund von Baustellenarbeiten gesperrt, was ab sofort zu erheblichen Verkehrsproblemen für Urlauber und Transitverkehr führen könnte.

Österreich, ein Land bekannt für seine atemberaubenden Alpenlandschaften, steht vor einer Herausforderung, die nicht nur Urlauber, sondern auch Pendler und die lokale Bevölkerung betrifft. Trotz der gewohnten Sommerpause in der Bauzeit haben die Arbeiten in Tirol bereits begonnen, und das nicht ohne Konsequenzen. Mit dem nahenden Ende der Ferien in Bayern und Baden-Württemberg müssen sich viele Reisende auf massive Verkehrsstörungen gefasst machen. Baumaßnahmen sorgen bereits jetzt für Staus und Behinderungen.

Die Tauernautobahn, eine der wichtigsten Verkehrsadern des Landes, hat sich über die Jahre als Staufalle Nummer eins etabliert. Ab dem 9. September wird die Tunnelsanierung dort wieder aufgenommen, was bedeutet, dass es erneut zu erheblichen Verzögerungen im Verkehr kommt. Diese Baustelle, die während der Sommerferien pausierte, wird für die Anliegergemeinden eine zusätzliche Belastung darstellen, da die Umleitungen durch die umliegenden Straßen die Situation weiter verschärfen.

Gesperrte Ausweichroute

Ein weiteres Sorgenkind ist die wichtigeste Ausweichroute für den Brenner, die Strecke zum Reschenpass, die seit dem 2. September gesperrt ist. Diese Verbindung zwischen Landeck (Tirol) und dem Vinschgau (Südtirol) ist für viele Urlauber von Bedeutung, da sie oft als Alternative genutzt wird, um Staus auf der Brennerautobahn zu umgehen. Der Grund für die Einschränkungen: der Bau einer neuen Steinschlaggalerie. Die Sperrung zwischen 8 und 18 Uhr an Werktagen wird voraussichtlich bis zum 27. September anhalten, wobei ab 8. Oktober bis zum 19. Dezember die Straße rund um die Uhr und auch an den Wochenenden gesperrt ist.

Die Auswirkungen der Bauarbeiten zeigen sich bereits in den ersten Tagen; es kommt zu Staus und Wartezeiten. Autofahrer, die auf die Verbindung angewiesen sind, müssen mit längeren Reisezeiten rechnen. Zudem sind weitere Sperrungen bis Ende 2026 geplant, was die Lage noch prekärer macht. Reisende nach Italien, Slowenien oder weiter südlich müssen nun umso mehr Geduld aufbringen.

Demonstrationen und Proteste

Die Situation auf der Brennerautobahn könnte aufgrund von Protestaktionen bald noch komplizierter werden. Der Bürgermeister der Gemeinde Gries, Karl Mühlsteiger, hat eine Demonstration geplant, die am 21. September stattfinden soll. Geplant ist eine Blockade der Autobahn in beide Richtungen, um auf die Anliegen der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Mühlsteiger erklärte: „Nur so finden wir Gehör.“ Die Forderung der Gemeinde ist der Neubau eines Tunnels anstelle der geplanten Sanierung und Erweiterung der Luegbrücke. Das Ziel: Schutz vor Lärm, Staub und Abgasen.

Die Luegbrücke selbst wird ab 1. Januar für den Verkehr nur noch einspurig nutzbar sein. Dies könnte an besonders stark frequentierten Tagen zu weiteren Engpässen führen. Alexander Holzedl, Sprecher des Autobahnbetreibers Asfinag, erklärte, dass an verkehrsreichen Tagen voraussichtlich zwei Spuren in der Hauptreiserichtung geöffnet werden. Doch auch hier gibt es Einschränkungen, besonders wenn Winterdienstfahrzeuge unterwegs sind.

Die touristischen Verbindungen sind ebenfalls betroffen. Der Plöckenpass, der seit einem massiven Felssturz im Dezember 2023 gesperrt ist, wäre eine weitere kürzere Verbindung zur Adria gewesen. Doch auch diese Route ist bis Mitte 2025 blockiert, da dringend erforderliche Reparaturarbeiten durchgeführt werden.

Alles in allem stehen die Verkehrsteilnehmer in den kommenden Monaten vor erheblichen Herausforderungen. Die Baustellen und die daraus resultierenden Staus könnten großflächige Auswirkungen auf die Reiseplanung der Urlauber haben, und auch die Anwohner kämpfen mit den Folgen dieser umfangreichen Bauprojekte.

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