Die jüngsten extremen Wetterbedingungen in Bayern haben sich tragisch auf die lokale Tierwelt ausgewirkt und werfen damit Fragen zur Sicherheit landwirtschaftlicher Betriebe in Krisensituationen auf. In Kleinberghofen, einem beschaulichen Ort im Landkreis Dachau, ertrank am Sonntagabend ein Pony während intensiver Regenfälle, die unglaubliche 100 Liter pro Quadratmeter in kürzester Zeit brachten. Diese verheerenden Umstände haben nicht nur das Leben eines Tieres gefordert, sondern auch die Mobilisierung der Gemeinschaft zur Rettung der verbliebenen Pferde sichtbar gemacht.
Die dramatischen Wetterereignisse
Die Region war am Sonntagabend von einer ungewöhnlich stabilen Gewitterfront betroffen, die bisher ungekannte Niederschlagsmengen brachte. Während die meisten Menschen des Ortes beim Abendessen waren, schien der Himmel sich über dem kleinen Dorf niederzuschlagen. Der Hofbesitzer Josef Oßwald, der zu diesem Zeitpunkt mit der Heuernte beschäftigt war, konnte nicht ahnen, dass die Wetterlage dramatische Auswirkungen haben würde.
Retter in der Not
Die plötzlichen Hochwasserwarnungen kamen aus dem benachbarten Altomünster, und Oßwald eilte sofort zurück zu seinen Pferden. In der Dunkelheit standen zehn Pferde in Gefahr, als das Wasser, angestaut von den kleinen Bächen Stumpfenbach und Zeitlbach, schnell auf über 1,50 Meter anstieg. Nachbar Andreas Höchtl und eine Handvoll weiterer Unterstützer halfen mit vereinten Kräften. Gemeinsam führten sie neun der Pferde über 200 Meter in Sicherheit, während die Suche nach dem zehnten Tier schließlich in der Nacht mit dem Auffinden der ertrunkenen Stute endete.
Herausforderungen für die Gemeinschaft
Es ist bemerkenswert, wie die Dorfgemeinschaft in dieser Krisensituation zusammengearbeitet hat. Fünf gerettete Pferde wurden vorübergehend im Pferdestall von Nachbar Höchtl untergebracht, der bereits zuvor Pferde aus Gablingen bei Augsburg aufgenommen hatte, nachdem das Gebiet wochenlang von Hochwasser betroffen war. „Man ist ja froh, wenn man helfen kann“, bemerkte Höchtl, ein Ausdruck von Solidarität, der in solchen Zeiten von großer Bedeutung ist.
Die wirtschaftlichen Folgen für Oßwald
Der Hof von Josef Oßwald hatte bereits in einem früheren Hochwasserereignis im Juni zu kämpfen, als das Wasser 1,20 Meter hoch stand. Dieses Mal hat das Hochwasser verheerende wirtschaftliche Schäden verursacht. Landwirtschaftliche Maschinen wurden beschädigt, und wertvolle Siloballen wurden weggeschwemmt. „Das ist alles kaputt“, klagte Oßwald und fügte hinzu, dass er in Anbetracht der Umstände froh sein müsse, nicht mehr Tiere verloren zu haben.
Zusammenfassung der Ereignisse
Insgesamt waren am Sonntagabend im Landkreis Dachau über 180 Einsatzmeldungen registriert worden, wobei die meisten aus den Bereichen Altomünster, Kleinberghofen und Eisenhofen kamen. Der Vorfall am Pferdehof ist nicht nur eine tragische Erinnerung an die Gefahren von extremen Wetterereignissen, sondern auch ein Beweis für die Stärke der Gemeinschaft und den unermüdlichen Zusammenhalt, der in Krisenzeiten benötigt wird.
– NAG