Die Auszeichnung von Alfons Leitenbacher, ehemaliger Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein, hat ein starkes Zeichen für die Waldwirtschaft in Bayern gesetzt. Der Bund Naturschutz ehrte ihn mit der renommierten Karl Gayer-Medaille aufgrund seiner langjährigen und herausragenden Beiträge zur nachhaltigen Waldverjüngung und Jagdpraxis.
Ehrenvolle Auszeichnung für Umweltschutz
Die Preisverleihung zur Karl Gayer-Medaille fand während einer Festveranstaltung in Grabenstätt im Landkreis Traunstein statt. Richard Mergner, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz, würdigte Leitenbachers Engagement, das nicht nur auf persönliche Initiative, sondern auch auf praktische Erfolge in der Waldwirtschaft zurückzuführen ist. Diese Auszeichnung ist besonders bedeutend, da sie die Notwendigkeit einer naturschonenden und effektiven Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels unterstreicht.
Ein Modell für die Zukunft der Wälder
Der Fokus von Leitenbachers Arbeit liegt auf einer gemischten Waldverjüngung, die verschiedene Baumarten wie Tanne, Buche und Bergahorn umfasst. Mergner erklärte, dass solche Mischwälder die besten Voraussetzungen für den Natur- und Hochwasserschutz bieten und somit eine „Lebensversicherung“ für die alpinen Regionen darstellen. Diese nachhaltigen Praktiken sind besonders wichtig, um die Wälder in Bayern angesichts der klimatischen Herausforderungen zu schützen.
Kollaboration für nachhaltige Lösungen
Leitenbacher hat erkannt, dass die Zusammenarbeit zwischen Waldbesitzern, Jägern und Förstern essenziell ist, um die Situation der Waldverjüngung zu verbessern. Unter seiner Leitung wurden in über 270 Jagdreviere flächendeckende Analysen zur Vegetation und zum Verbisszustand durchgeführt. Diese Zusammenarbeit führte zu deutlich besseren Bedingungen für die Waldverjüngung, die in den letzten Jahren in zahlreichen Revieren deutlich angestiegen ist.
Die Rolle der Karl Gayer-Medaille
Die Karl Gayer-Medaille, die Leitenbacher nun erhält, ist nicht nur eine Anerkennung für sein persönliches Engagement, sondern auch eine Hommage an die über 100 Jahre alten Prinzipien des Waldbauprofessors Karl Gayer. Gayer setzte sich im 19. Jahrhundert für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ein und gilt als Vorreiter der gemischten Waldnutzung. Leitenbacher ist nun der 37. Preisträger dieser Medaille und symbolisiert die anhaltende Relevanz von Gayers Ideen in der heutigen Zeit.
Einblick in die Zukunft
In einer Zeit, in der die Waldflächen in Bayern stark unter Druck stehen, ist das Engagement von Fachleuten wie Alfons Leitenbacher unabdingbar. Ihre Bemühungen zeigen, dass durch gemeinschaftlichen Einsatz und innovative Ansätze eine Rückkehr zu gesunderen, stabilen und klimafreundlichen Wäldern möglich ist. Diese Entwicklungen sind Voraussetzung für ein nachhaltiges Ökosystem, das sowohl der Natur als auch den nachfolgenden Generationen dient.
– NAG